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Kosten und Outcomes der Herzinfarktbehandlung – ein Vergleich zwischen Krankenhäusern Deutschlands und der US Veteran Health Administration
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Published: | September 6, 2007 |
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Hintergrund: Ziel der Studie ist es, die Krankenhauskosten und Outcomes für die Behandlung von Herzinfarktpatienten in Krankenhäusern der US Veteran Health Administration (VA) und Deutschlands zu ermitteln, zu vergleichen und Ursachen fuer Abweichungen zu identifizieren.
Methoden: Es wurden Routinedaten von 600 bzw. 6600 Herzinfarktpatienten aus deutschen bzw. VA Krankenhäusern verwendet. Zur Sicherung der Qualität wurden aus Deutschland nur Krankenhäuser selektiert, die bereits 2 Jahre an der Kostenstudie des InEK teilgenommen haben und somit die Kosten nach einheitlichen Standards kalkulieren. Die Krankenhäuser der VA verfügen über ein vergleichbares Kostenrechnungssystem. Diagnosen wurden gemäss den "Ontario myocardial infarction mortality prediction rules" über ICD-9 bzw. ICD-10 definiert. Prozeduren wurden über ICD-9 und OPS definiert. Patienten mit Bypassoperationen sowie schwerwiegenden Komplikationen wurden ausgeschlossen. Als Outcomeparameter wurde die Mortalität im Krankenhaus definiert. Zusätzlich wurden Charakteristika der Krankenhäuser z.B. Bettenanzahl erfasst. Als statistisches Verfahren wurde eine hierarchische lineare Regression (HLM) gewählt.
Ergebnisse: Die unadjustierten und nach Diagnosen adjustieren Kosten in Krankenhäusern der VA übersteigen die Kosten der deutschen Krankenhäuser um das 2-3fache. Zugleich beträgt die Mortalität in VA Krankenhäusern das 3-fache. Ein grosser Anteil der Abweichung ist auf Personalkosten zurückzuführen, da VA Krankenhäuser mehr als die 3-fache Zahl an Krankenschwestern pro Bett beschäftigen. Die Verweildauer der VA Krankenhäuser ist hingegen mit 5.5 vs. 8.0 Tagen deutlich geringer. Ein Teil der Kostenabweichung kann auch durch den vermehren Einsatz von Arznemittelfreisetzenden Stents in VA Krankenhäusern erklärt werden. Die Ergebnisse der HLM zeigen, dass in beiden Systemen, neben der Verweildauer, die Kostenvariation insbesondere durch den Einsatz von Prozeduren erklärt wird. Die Diagnosen haben relativ wenig Erklärungskraft. Der Einsatz von Prozeduren ist in beiden Systemen in ähnlichem Maße kostensteigernd während die Diagnosen sehr unterschiedlich wirken. Auf der Krankenhausebene sind in beiden Systemen Bettenanzahl und Stadtlage signifikant positiv.
Fazit: Die hohen Kostenunterschiede sind insbesondere durch Personalkosten und in geringerem Maße durch Einsatz von Technologie zu erklären.