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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Gesundheitssystemforschung im Kontext der Frauengesundheitsberichterstattung

Meeting Abstract

  • Rainhild Schäfers - Verbund Hebammenforschung, Fachhochschule Osnabrück, Osnabrück
  • Friederike zu Sayn-Wittgenstein - Verbund Hebammenforschung, Fachhochschule Osnabrück, Osnabrück

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds677

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Published: September 6, 2007

© 2007 Schäfers et al.
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Das Poster bietet einen Überblick über ein von der Arbeitsgemeinschaft Innovativer Projekte (AGIP) beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen gefördertes Forschungsprojekt der Fachhochschule Osnabrück zur Analyse der Datenlage zu den Versorgungsleistungen durch Hebammen.

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die häufigsten Anlässe für Krankenhausaufenthalte von Frauen vom 15. bis zum 45. Lebensjahr. Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, ob Ressourcen in der ambulanten bzw. außerklinischen Versorgung hinreichend genutzt werden. Um diese Frage beantworten zu können, sind eine umfassende Darstellung der Themenfelder Leistungen der Gesundheitsversorgung sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen der Gesundheitsberichterstattung vor dem oben beschriebenen Hintergrund eine Grundvoraussetzung. Dies gilt im Besonderen für die Berufsgruppe der Hebammen, da sie gesetzlich verbindlich an der gesundheitlichen Versorgung von Frauen in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit beteiligt sind. Bisherige Versuche beschäftigte Hebammen im Gesundheitswesen zu erfassen führten aufgrund einer Schnittstellenproblematik in der Datenbereitstellung zu zweifelhaften Ergebnissen und fehlen daher in der Frauengesundheitsberichterstattung. Somit können keine vollständigen Aussagen zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit getroffen werden.

Im Forschungsprojekt ‚Gesundheitssystemforschung im Kontext der Frauengesundheitsberichterstattung’ wird diese Problematik aufgegriffen. In zwei Arbeitsschritten sollen mit Hilfe qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung Möglichkeiten aufgezeigt werden eine vollständige Datenlage zu den Leistungen der Gesundheitsversorgung sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen bezogen auf die Berufsgruppe der Hebammen zu erhalten. Die Methodenkombination setzt sich zusammen aus Expertenbefragungen, die im Rahmen von Einzelgesprächen und Workshops erfolgen sowie einer schriftlichen Befragung unter Hebammen exemplarisch im Bundesland Niedersachsen.

Das Forschungsvorhaben stellt einen ersten Schritt in der Entwicklung eines Dokumentationssystems zur kontinuierlichen, bundesweiten Erfassung von Versorgungsleistungen durch Hebammen dar.


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