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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Der Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und dem Sozialkapital in einer Organisation – Ergebnisse einer Befragung von Klinikärzten in vier Krankenhäusern

Meeting Abstract

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  • Oliver Ommen - Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), Köln
  • Elke Driller - Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), Köln
  • Christian Janßen - Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität zu Köln, Abteilung Medizinische Soziologie, Köln
  • Holger Pfaff - Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität zu Köln, Abteilung Medizinische Soziologie, ZVFK, Köln

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds649

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds649.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Ommen et al.
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Einleitung: Die Arbeitszufriedenheit ist ein wichtiger Prädiktor für eine Vielzahl von relevanten Unternehmensfaktoren im Krankenhaus wie z. B. Fluktuation, Motivation oder Fehlzeiten. Anerkennung und verschiedene Arbeitsbedingungen sind als wichtige Prädiktoren für Arbeitszufriedenheit bekannt. Eher ungeklärt ist dagegen der Einfluss des Sozialkapitals einer Organisation auf die Arbeitszufriedenheit. Der vorliegende Beitrag untersucht deswegen den Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Sozialkapital im Krankenhaus unter Kontrolle von soziodemographischen Merkmalen und der Arbeitsintensität anhand einer Befragung bei Klinikärzten.

Methode: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie basieren auf einer postalischen Befragung klinisch tätiger Ärzte aus vier verschiedenen Krankenhäusern in Ost- und West-Deutschland aus dem Jahr 2002 (n=277). Die Analyse erfolgte anhand einer schrittweisen linearen Regression mit Arbeitszufriedenheit als abhängiger und Alter, Geschlecht, Berufserfahrung, Arbeitsintensität und Sozialkapital als unabhängigen Variablen.

Ergebnisse: Im ersten Regressionsmodell werden 10 % der Varianz der Arbeitszufriedenheit erklärt. Während die Arbeitszufriedenheit schwach signifikant (p < .10) mit steigendem Alter und steigender Berufserfahrung zunimmt, leistet das Geschlecht keinen signifikanten Beitrag zur Varianzaufklärung. Führt man in einem zweiten Modell die subjektiv wahrgenommene Arbeitsintensität ein, so steigt die erklärte Varianz auf 19 % an. Dabei nimmt die Arbeitszufriedenheit mit steigender Arbeitsintensität signifikant ab. Führt man in einem dritten Schritt das Sozialkapital in die Analyse ein, so steigt die erklärte Varianz auf 38 % an. Die zuletzt eingeführte Variable trägt dabei mit deutlichem Abstand zu den anderen unabhängigen Variablen am meisten zur Varianzaufklärung bei.

Diskussion: Die Analyse konnte zeigen, dass das Sozialkapital einer Organisation neben Alter der Beschäftigten und Arbeitsintensität ein signifikanter Prädiktor für die Arbeitszufriedenheit von Klinikärzten darstellt. Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Werte sind Eigenschaften des Sozialkapitals, die Mitglieder sozialer Netzwerke und Gemeinschaften verbinden und kooperatives Handeln ermöglichen. Investitionen in das Sozialkapital einer Organisation wie z.B. eines Krankenhauses sind wertvolle Investitionen in das soziale System, da dies Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit und die Gesundheit ihrer Mitglieder nimmt.