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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Relevante Zielgruppen erreichen: Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen leisten einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Prävention in Deutschland

Meeting Abstract

  • Christoph Oberlinner - BASF Aktiengesellschaft, Ludwigshafen
  • Christina Germann - BASF Aktiengesellschaft, Ludwigshafen
  • Michael Nasterlack - BASF Aktiengesellschaft, Ludwigshafen
  • Andreas Zober - BASF Aktiengesellschaft, Ludwigshafen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds646

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Published: September 6, 2007

© 2007 Oberlinner et al.
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Hintergrund: Aufgrund des alarmierenden Anstiegs der „metabolischen“ Volkskrankheiten werden dringend effektive Präventionskonzepte auf der Bevölkerungsebene benötigt. Dabei ist unter anderem entscheidend, dass die relevanten Zielgruppen erreicht werden, denn die Teilnehmer an freiwilligen Präventionsmaßnahmen sind häufig diejenigen, die ohnehin motiviert sind und gesundheitsbewusst leben.

Mitarbeiter in Unternehmen werden bei gesetzlich vorgeschriebenen arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig untersucht. Diese Untersuchungen finden in einem für präventive Maßnahmen idealen Alter statt und bieten somit gute Möglichkeiten für eine allgemeine Prävention und Früherkennung chronischer Erkrankungen.

Material und Methoden: Die Mitarbeiter der BASF Aktiengesellschaft in Ludwigshafen werden von den Werksärzten der Abteilung Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz regelmäßig bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen beurteilt. Die erhobenen medizinischen Daten werden in einer elektronischen Gesundheitsakte (AMEDIS – Arbeitsmedizinisches Dokumentations- und Informationssystem) gespeichert.

Von 1996 bis 2006 wurde am Standort in Ludwigshafen bei 62.407 Mitarbeitern mindestens eine Untersuchung durchgeführt. Aus diesen Daten wurde retrospektiv die Anzahl der dokumentierten ICD-10-Diagnosen aus dem metabolischen Formenkreis bestimmt.

Ergebnisse: Von den 62.407 untersuchten Mitarbeitern waren 21.401 Mitarbeiter (34,3 %) gewerblich und 41.006 Mitarbeiter (65,7 %) tariflich oder außertariflich angestellt. Insgesamt wurden bei:

  • 3.827 Mitarbeitern (6,1%) eine arterielle Hypertonie (I10)
  • 1.457 Mitarbeitern (2,3%) eine Herzkreislauferkrankung (I20-I25)
  • 439 Mitarbeitern (0,7%) eine zerebrovaskuläre Erkrankung (I60-I69) und bei
  • 2.680 Mitarbeitern (4,3%) ein Diabetes mellitus Typ 1 und 2 (E10-E14) dokumentiert.

Diskussion: Nur ein Bruchteil der deutschen Bevölkerung wird durch die vorhandenen präventiven Angebote erreicht. Männer sind an Prävention und Gesundheitsförderung weniger interessiert als Frauen und lassen sich vor allem dann gewinnen, wenn Angebote keinen zusätzlichen Aufwand bringen und beispielsweise am Arbeitsplatz erfolgen. Der sog. „Setting-Ansatz“ ist somit ein wichtiger Aspekt der Prävention. Durch eine kontinuierliche Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz kann sowohl der Abbau von Gesundheitsrisiken als auch die Schaffung von persönlichen gesundheitsförderlichen Ressourcen erreicht werden. Auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung mit einer im Durchschnitt älter werdenden Belegschaft werden diese Aspekte zunehmend wichtig.