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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Einstellung und technische Voraussetzungen von Hausärzten zur Nutzung des Internets in der Arztpraxis

Meeting Abstract

  • Petra Knaup-Gregori - Universität Heidelberg, Abteilung Medizinische Informatik, Heidelberg
  • Minne van der Haak - Siemens Medical Solutions, Erlangen
  • Cornelia Mahler - Universität Heidelberg, Abt. Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds586

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Published: September 6, 2007

© 2007 Knaup-Gregori et al.
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Outline

Text

Einleitung: Nicht nur durch die geplante Einführung der Gesundheitskarte erlangen elektronische Medien in Arztpraxen größere Bedeutung. Auch die Einbindung in innovative Forschungsprojekte und Versorgungsstrukturen erfordert eine angemessene technische Infrastruktur [1]. Untersuchungen über Verfügbarkeit und Nutzung von Internet in der Hausarztpraxis zeigen unterschiedliche Ergebnisse [2], [3], [4]. Daher war es Ziel unserer Untersuchung, die Einstellung von Hausärzten zur Nutzung des Internets zur Patientenversorgung und die technischen Voraussetzungen zu ermitteln.

Methodik: Strukturierter, intern validierter Fragebogen an alle teilnehmenden Hausärzte am Tag der Allgemeinmedizin, Mai 2006 in Heidelberg (n=121). Vor-Ort-Besuche in interessierten Praxen.

Ergebnisse: Es wurden 62 Fragebogen (51%) ausgefüllt (17 Frauen, 33 in Gemeinschaftspraxis tätig, 51 zwischen 40 und 60 Jahre alt). Einen Internetanschluss in der Arztpraxis haben 37 von 62 Ärzten (59%), 32 von ihnen nutzen ihn für die Patientenversorgung. Vorteile werden vor allem in mehr Informationsmöglichkeiten, schnellerem Datentransfer und einfacherer Kommunikation gesehen. Drei lehnen eine Internetnutzung komplett ab. Wichtige Rahmenbedingungen für eine zukünftige Nutzung wären eine Gewährleistung des Datenschutzes und mehr Informationen über technische Voraussetzungen. Interesse an einem vor-Ort-Besuch hatten 17 Praxen. Zehn davon konnten besucht und zwei weitere telefonisch befragt werden. Von diesen hatten sieben einen Internetanschluss, zwei eine Firewall und drei keine aktuelle Anti-Virus-Software.

Diskussion: Es handelt es sich um keine repräsentative Umfrage [5], da die Teilnehmer am Tag der Allgemeinmedizin nicht zufällig ausgewählt sind. Dafür konnte unter diesen eine Vollerhebung durchgeführt werden. Mit knapp 60% ist ein erheblicher Anteil der Praxen ans Internet angeschlossen, aber es wird noch sehr wenig zur Kommunikation von Patientendaten genutzt. Eine bessere Informierung ist notwendig über den Nutzen, die Sicherheit der Kommunikation und die technischen Voraussetzungen [6].

Danksagung: Die Untersuchung wurde im Rahmen des Praktikums Informationssysteme des Gesundheitswesens im Studiengang Medizinische Informatik der Universität Heidelberg/Hochschule Heilbronn durchgeführt. Wir danken den Studierenden und den teilnehmenden Ärzten sehr herzlich für ihren Einsatz.


Literatur

1.
Hagemeister J, Schneider CA, Schönegge, Leskaroski A, Pfaff H, Höppl HW. Ärzte und Internet – eine Querschnittsuntersuchung vor dem Hintergrund der Leitlinienimplementierung. Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ). 2003;97:407–13.
2.
Heidenreich R, Himmel W, Böckmann H, Hummers-Pradier E, Kochen MM, Niebling W, Rogausch A, Sigle J, Wetzel D, Scheidt-Nave C. Elektronische Erfassung Schwerpunkt von medizinischen Daten in deutschen Hausarztpraxen: Ein Telefon-Survey. Z. ärztl. Fortbild. Qual. Gesundh.wes. 2005;99:573–80.
3.
Krüger-Brand, Heike E. Gesundheitstelematik: Fortschritte beim Datenaustausch. Deutsches Ärzteblatt. 2006;103(46):A-3130 / B-2726.
4.
McGeady D, Kujala J, Ilvonen K. The impact of patient–physician web messaging on healthcare service provision. Int J Med Inform. 2006: in print, available online.
5.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/07/24/135a1301.asp?cat=/computer/internet External link
6.
Mandl KD, Kohane IS, Brandt AM. Electronic Patient-Physician Communication: Problems and Promise. Annals of Internal medicine. 1998;129:495-500.