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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Minimierung mit Randomizer.at im Rahmen einer multizentrischen Medikamentenstudie aus der universitären Forschung

Meeting Abstract

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  • Ekkehart Jenetzky - Universtität Heidelberg, Heidelberg
  • Francisco Martinez - Universtität Heidelberg, Heidelberg
  • Maximilian Errath - Medizinische Universität Graz, Graz

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds575

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Published: September 6, 2007

© 2007 Jenetzky et al.
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Einleitung: Im Jahr 2005 wurde eine Herpesenzephalitis-Studie zur Indikationserweiterung der Corticosteroide bewilligt (http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1147.php). Diese multizentrische Medikamentenstudie, welche nach der 14. Novelle des Arzneimittelgesetzes durchgeführt wird, stellt an die beteiligten Einrichtungen hohe logistische Anforderungen. Im Rahmen der akuten Erkrankung muss schnell therapiert und damit randomisiert werden. Thema dieses Erfahrungsberichtes ist wie mit dem Softwareangebot von http://randomizer.at [1] logistische Probleme gelöst wurden.

Methode: GACHE (German Trial of Acyclovir and Cortisosteroides in Herpes-simplex-Encephalitis) ist eine über sechs Jahre laufende randomisierte, doppelblinde Multicenterstudie in einem gruppensequentiellen Design und der Möglichkeit der Fallzahladaptation nach der zweiten Zwischenauswertung [2], [3], [4]. Aufgrund der geringen Inzidenz von 2-4 auf 1 000 000 Personen pro Jahr [5] nehmen über dreißig neurologische Intensiveinheiten aus drei Ländern teil.

Um eine weitgehende Balancierung der Therapien in den teilnehmenden Zentren erreichen zu können, wählten wir für die Therapiezuteilung die Minimierung nach Pocock und Simon [6]. Zur Umsetzung entschieden wir uns für das seit 2003 verfügbare Online-Angebot des IMI der Medizinischen Universität Graz, da so eine zentrale und günstige 24-Stunden-Randomisierung möglich ist.

Ergebnisse: Obwohl das GCP-zertifizierte Angebot von http://randomizer.at sehr ausgereift ist, mussten für den Einsatz in GACHE auf Grund der komplexen Logistik einige Anpassungen vorgenommen werden. 1.) Mit einer limitierten Medikamentenmenge bei unklarer Patientenzahl pro Zentrum brauchen wir eine geblockte Verblindungsliste um einzelne Zentren immer gleich viel Verum und Placebo zuordnen zu können. 2.) Wesentlich ist die flexible Steuerung der Verfügbarkeit einzelner Medikamentenblöcke. 3.) Die Begrenzung von maximal 999 Codes pro Verblindungsliste wurde auf 5000 Prüfmedikamente erhöht, da schon im ersten Jahr viele Codes verfallen. 4.) Bisher war die Notfall-Entblindung dem jeweiligen Zentrum vorbehalten. Im Rahmen des SAE-Management wurde die Rolle des 'Safety Officers' mit dem Recht der studienweiten Entblindung einzelner Patienten eingeführt.

Schlussfolgerung: Das flexible, leistungsfähige Angebot von http://randomizer.at ermöglicht eine ganztägige Verfügbarkeit. Es ist selbst in komplexen Multicenterstudien leicht einsetzbar.


Literatur

1.
Ofner P, Errath M (2004). "Randomizer" - A Web-based Trial Management and Patient Randomization System for Clinical Trials. Abstractband der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie in Innsbruck, S. 346.
2.
Martinez-Torres FJ, Pritsch M, Luntz S, Beck P, Dörner N, Jenetzky E, Victor N, Hacke W, Meyding-Lamadé U (2006). GACHE: German Trial of Acyclovir and Cortisone in Herpes-simplex-Encephalitis. Akt Neurol 33: DOI: 10.1055/s-2006-953404. http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/aktneu/doi/10.1055/s-2006-953404 External link
3.
O’Brien PC, Fleming TR (1979). A multiple testing procedure for clinical trials. Biometrics. 35: 549-556.
4.
Müller HH, Schäfer H (2001). Adaptive group sequential designs for clinical trials: Combining the advantages of adaptive and of classical group sequential approaches. Biometrics. 57: 886-891.
5.
Schmutzhard E (2001). Viral Infections of the CNS with special emphasis on herpes simplex infections. J Neurol. 248: 469-477.
6.
Pocock JP, Simon R (1975). Sequential Treatment Assignment with Balancing for Prognostic Factors in the controlled Clinical Trial. Biometrics. 31: 103-115.