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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Krebsmortalität bei jungen erwachsenen Männern mit normalen und subnormalen Spermienkonzentrationen

Meeting Abstract

  • Sabine Groos - MPI für demographische Forschung Rostock, Rostock
  • Katharina Pyka - Philipps-Universität Marburg, Marburg
  • Hanna Seydel - Philipps-Universität Marburg, Marburg
  • Ronny Westerman - Philipps-Universität Marburg, Marburg
  • Walter Krause - Philipps-Universität Marburg, Marburg
  • Ulrich Mueller - Philipps-Universität Marburg, Marburg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds537

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Published: September 6, 2007

© 2007 Groos et al.
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Bisher ist nur wenig über die allgemeine lebenszeit- und krebsabhängige Mortalität als Folge männlicher Fertilitätsstörungen bekannt. Es gibt triftige Gründe diesen Sachverhalt zu untersuchen, und zwar:

Spermatogenese ist eines der wenigen Beispiele nichtpathologischer kontinuierlicher Zellpoliferation im erwachsenen Organismus. Funktionsstörungen der Spermatogenese können auf generelle Störungen kontinuierlicher Zellpoliferation hinweisen. Möglicherweise nicht Kinderlosigkeit per se, aber eine durch verminderte Fertilität bedingte Kinderlosigkeit könnte mit einer kürzeren Lebensdauer bei Männern einhergehen, auch ohne jegliche Co-Morbidität.

Hier berichten wir – in einer der ersten derartigen Studien – über die allgemeine lebenszeit- und krebsbedingte Mortalität bei Männern mit normaler und niedriger Spermienkonzentration, gemessen an Patienten der ambulanten Sprechstunde der andrologischen Abteilung des Universitätsklinikums in Marburg von 1949 an. Einige wenige Fälle mit potentiell lebensverkürzender Co-Morbidität wurden ausgeschlossen. Die meisten der Männer haben sich auf Grund eines Kinderwunsches in der Sprechstunde vorgestellt. In einer Sterbetafel-Analyse mit exakter Lebensdauer, kontrolliert mittels Geburtsdatum und Zeitpunkt der Spermienabgabe, beobachteten wir eine kumulative Mortalität für die drei Gruppen der normo-, oligo- und azoospermen Männer von 19,6%, 28,9% und 29,6%. Der Unterschied in der Mortalität zwischen der Gruppe der normozoospermen Männer und der der beiden anderen Gruppen war statistisch signifikant. Wir schließen daraus, dass Männer mit subnormalen Spermienkonzentrationen eine niedrigere Lebenserwartung hatten, selbst wenn sie keine offenkundigen anderen gesundheitlichen Probleme auswiesen. Auf der anderen Seite wurden zwischen den drei Fertilitätsgruppen keine Unterschiede im relativen Risiko an Krebs zu versterben beobachtet. Dabei wurden altersbedingte oder durch Rauchen verursachte Krebsarten ausgeschlossen.