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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Praxisorientierte Ausbildung in Medizinischer Informatik für Medizinstudenten

Meeting Abstract

  • Martin Dugas - Universität Münster, Münster
  • Frank Ückert - Universität Münster, Münster
  • Nani Osada - Universität Münster, Münster
  • Hermann Plagge - Universität Münster, Münster
  • Rudolf-Josef Fischer - Universität Münster, Münster

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds509

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Published: September 6, 2007

© 2007 Dugas et al.
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Die Inhalte der Lehre in Medizinischer Informatik für Medizinstudenten sind durch die Approbationsordung in allgemeiner Form festgelegt. Die Informationstechnologie gewinnt in der praktischen ärztlichen Tätigkeit vor allem für die medizinische Dokumentation zunehmend an Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund wurde an der Universität Münster ein Konzept für eine praxisorientierte Ausbildung in Medizinischer Informatik für Medizinstudenten entwickelt und erstmalig im Wintersemester 2006/07 implementiert und evaluiert. Der Unterricht erfolgte in Kleingruppen zu ca. 10-15 Studenten, wobei jedem Studenten ein eigener PC zur Verfügung stand. Zu jeder Kursstunde wurde ein Skript für Studenten und Dozenten erarbeitet.

Das Praktikum der Medizinischen Informatik umfasst drei Themengebiete:

1.
Codierungsübungen: In zwei Kursstunden werden von den Studenten Codierungsaufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad bearbeitet. Hierbei wird ein kommerzielles Codierungswerkzeug (ID Diacos(R)) eingesetzt. Codierung von Diagnosen und Prozeduren ist durch das DRG-System und die Vorschriften der ambulanten Abrechnung unmittelbar praxisrelevant.
2.
Krankenhausinformationssystem (KIS): Anhand eines Beispielfalls aus der Kardiologie lernen die Studenten in zwei Kursstunden den Funktionsumfang eines KIS in einem Echtsystem (Orbis(R)) kennen: Klinische Dokumentation, Anforderung von Leistungen, Befunderstellung und Arztbrief-Workflow.
3.
Arztpraxissystem: In zwei Kursstunden vollziehen die Studenten die Dokumentation eines Beispielfalls aus der Kardiologie nach (Fortsetzung des stationären KIS-Szenarios). Es wird hierbei der komplette Prozess von der Aufnahme über die Aktenführung bis hin zur Abrechnung in einem kommerziellen System (TurboMed) abgebildet.

Die Erfahrungen dieses Praktikums zeigen, dass die Bereitstellung von echten Systemumgebungen machbar ist, aber einen erheblichen technischen Aufwand erfordert. Wegen der Komplexität realer IT-Systeme ist eine gute Vorbereitung und Schulung der Dozenten erforderlich. Durch die praktischen Übungen wird den Studenten ein Verständnis dieser Systeme ermöglicht, das durch Frontalunterricht allein nicht möglich ist.