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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

AMTS: Pharma Check für multimorbide Patienten mittels Terminologieserver

Meeting Abstract

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  • Daniel Diekmann - ID GmbH, Berlin
  • Gunther Hellmann - ID GmbH, Berlin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds499

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Published: September 6, 2007

© 2007 Diekmann et al.
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Einleitung: Sich verändernde Versorgungsstrukturen ermöglichen und erfordern die Zusammenführung von medizinischen Daten für den Patienten in Form von Gesundheitskarten europaweit.

Es gilt zwei weitere zentrale Fragen zu klären: Wie lassen sich medizinische Daten effizient erfassen und wie können diese Daten im Bezug zum Patienten medizinisch und abrechnungsrelevant geprüft werden? Im Folgenden wird eine Lösung zur Arzneimittelsicherheitsprüfung (AMTS) vorgestellt.

Methoden: Auf der Basis der Wingert Nomenklatur und den aktuellen Klassifikationen für Diagnosen ICD-10-GM, Prozeduren OPS, Entgelte EBM und DRG, und Arzneimittel ATC WHO und ABDAmed wurde der Terminologieserver ID LOGIK entwickelt, der die Bedeutungsverhältnisse medizinischer Begriffe über ein semantisches Netz und Arden-Syntax-Regelwerk repräsentiert. Über eine geeignete und in der Routine erprobte Oberflächensoftware ID DIACOS können Daten erfasst und Ergebnisse von Prüfungen, z.B. Arzneimittelsicherheit, dargestellt werden.

Für die Frage des Einsatzes von Arzneimittelprüfungen bei multimorbiden Patienten wurde auf der Basis eines Referenzdatensatzes der Universität Bonn einer 66-jährigen Patienten mit 30 aktiven, 15 vorausgegangenen Diagnosen und 28 gleichzeitig verabreichten Medikamenten die Daten manuell erfasst und anschließend mittels der Softwareoberfläche ID PHARMA CHECK ausgewertet.

Es wurde ein PC mit allen benötigten Softwaremodule eingesetzt und alle Ergebnisse wurden von zwei Ärzten validiert.

Ergebnisse: Es wurden 261 Meldungen (richtiger Indikationsbezug, fehlender Indikationsbezug, Kontraindikationen, unerwünschte Nebenwirkungen, CAVE, Notwenigkeit zur Laborkontrolle, Ätiologie) vom System generiert, wovon 30 % Doppelte sind. Dies hängt damit zusammen, dass die vorliegenden Diagnosen durch eine Vielzahl von Komplikationen pro Diagnose gekennzeichnet sind und somit Sekundärcodes mehrfach vorlagen. 97 % der verbleibenden Meldungen sind korrekt, eine Meldung für Heparin und Niereninsuffizienz fehlte, was zu klären ist. Dafür wurde eine akute Überdosierung von Aldactone des Systems gefunden.

Schlussfolgerung: Die erzielten Geschwindigkeitsvorteile und Qualität der Prüfergebnisse weisen ein deutliches Potential für kommende Patientenakten oder die Gesundheitskarten auf. Die Ergebnisse offenbaren, dass die Normalisierung und semantische Harmonisierung von Daten auf der Basis eines Terminologieservers möglich ist.


Literatur

1.
Hellmann G. Evaluation der mit ID PHARMA CHECK generierten Prüfungen anhand eines multimorbiden Falles der Universität Bonn. Internal report, version 1.0, ID GmbH, 2006.
2.
Hellmann G, Schalimova W, Orth S, Sander A, Diekmann D. Machbarkeitsstudie: Evaluation computergestützter Arzneimittelprüfung zur Allokation von Fehlkosten mittels Terminologieserver. gmds 51. Jahrestagung (eds. Löffler M., Winter A.), 2006. p 326.