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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Herausforderung Identifikation: Pflege eines Master Patient Index

Meeting Abstract

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  • Ralf Brandner - InterComponentWare AG, Walldorf
  • Alexander Ihls - InterComponentWare AG, Walldorf

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds485

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds485.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Brandner et al.
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Einleitung: Unabdingbare Voraussetzung für den intersektoralen Austausch medizinischer Daten ist die eindeutige Identifikation der Patienten. Derzeit existieren eindeutige Patientennummern aber nur innerhalb medizinischer Einrichtungen oder einrichtungsübergreifend nur zeitlich begrenzt. Über einen Master Patient Index (MPI) werden lokale Patientennummern, wie sie derzeit in Krankenhausinformationssystemen oder Arztpraxisverwaltungssystemen für einen Patienten verwendet werden, miteinander verknüpft und die eindeutige Patientenidentifikation ermöglicht.

Material und Methoden: Die Konzeption und Entwicklung des ICW MPI basieren auf Anforderungen, die im Rahmen von Kundenprojekten in Workshops mit Endanwendern erhoben wurden. Um die Interoperabilität des ICW MPI mit vorhandenen Anwendungssystemen zu gewährleisten, wurden existierende Standards und Profile analysiert und umgesetzt.

Ergebnisse: Der ICW MPI bewertet anhand probabilistischer Algorithmen die Ähnlichkeit von Patienten auf Basis demographischer Daten und Patientennummern. Patienten können automatisch zugeordnet werden, wenn die Ähnlichkeit einen konfigurierbaren Schwellenwert übersteigt. Ist kein Patient mit einer Ähnlichkeit über einem bestimmten Schwellenwert im Index vorhanden, legt der ICW MPI automatisch einen neuen Patienten an. Zuordnungsaufträge, die nicht automatisch verarbeitet werden können, werden manuell durch eine Clearingstelle abgearbeitet. Patienten werden im ICW MPI miteinander verlinkt, so dass bei evtl. Fehlzuordnungen die Trennung und Neuzuordnung leicht möglich ist.

Der ICW MPI unterstützt die Anwendungsfälle und Schnittstellen nationaler und internationaler Profile zur Patientenidentifikation wie IHE PIX [1] und VHitG PID [2], die auf HL7 Version 2 bzw. Version 3 basieren. Er übernimmt demographische Daten und Patientennummern aus den Primärsystemen und informiert angeschlossene Systeme über neue oder geänderte Patientenzuordnungen. Über eine HL7-Schnittstelle können anhand von Patientennummern und demographischen Daten Patientenzuordnungen im ICW MPI abgefragt werden.

Diskussion: Durch den Einsatz praxistauglicher MPIs kann die einrichtungsübergreifende Patientenidentifikation als Basis der intersektoralen Kommunikation realisiert werden. Die lebenslange Patientennummer, die mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zur Verfügung stehen wird, wird nicht alle Probleme der Patientenidentifikation lösen und MPIs nicht obsolet machen, da u.a. auch Notfallpatienten und ausländische Patienten ohne eGK eindeutig identifiziert werden müssen.


Literatur

1.
IHE PIX (Patient Identifier Cross-referencing) - siehe IT Infrastructure Technical Framework Volume 1 und 2, www.ihe.net External link
2.
VHitG PID (Konzept zur Patientenidentifikation), www.vhitg.de External link