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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Einflüsse gesellschaftlicher Bedingungen auf die Belastungs- und Ressourcenstruktur chronisch Kranker – dargestellt am Beispiel chronisch niereninsuffizienter Patienten

Meeting Abstract

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  • Sabine Aßmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Dresden
  • Friedrich Balck - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Dresden

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds470

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Published: September 6, 2007

© 2007 Aßmann et al.
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Einleitung: Die derzeit einzige Alternative zur Transplantation ist bei schwerem Nieren-versagen die dauerhafte Dialysebehandlung, die jedoch mit vielfältigen körperlichen und sozialen Einschränkungen sowie psychischen Belastungen für die Patienten und ihre Angehörigen verbunden ist. Die Untersuchung fragt nach den psychosozialen Folgen chronischer Krankheit, in unserem speziellen Fall: Stellt chronische Niereninsuffizienz ein Armutsrisiko für Betroffene dar?

Methode: Deutschlandweite schriftliche Befragung von 625 Patienten in Dialysepraxen im Jahr 2006, Responserate: 54,3% , 19 Items zur sozialen Lage, Behandlungssituation und Lebensqualität.

Signifikanztests, Clusteranalyse

Ergebnisse: Patienten aus den neuen Bundesländern: 51,8 %; Frauen: 44,9; Durchschnittsalter der Population: 62,2 Jahre; 57,5 % in Partnerschaft/Ehe zusammenlebend, 54,8% Hauptschulabschluss, 48,5% beziehen Altersrente, 16,4% erhalten EU-Rente, 65,6% der Befragten leben unterhalb der Armutsgrenze (60% des mittleren Einkommens).

Diskussion: Nach Datenlage sind es eher die jüngeren Patienten, die ein erhöhtes Armutsrisiko aufweisen, da sie zu einem biografisch früheren Zeitpunkt in die Dialyse eintreten und zumeist eine (niedrige) Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen. Das korrespondiert mit den Angaben des statistischen Bundesamtes, wonach der Anteil der von Armut Betroffenen in der Altersklasse der über 65jährigen geringer ist als in jüngeren Altersklassen.