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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Zentrales Datenmanagement im Sonderforschungsbereich Inflammatorische Kardiomyopathie – deskriptive Analyse der ersten 588 Patientenfälle

Meeting Abstract

  • Aniela Angelow - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Kerstin Weitmann - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Matthias Schmidt - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Susanne Schwedler - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Hannes Vogt - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Wolfgang Hoffmann - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds469

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds469.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Angelow et al.
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Prävalenz, Inzidenz, Risikofaktoren und Verlauf der Inflammatorische Kardiomyopathie sind bisher aufgrund der variablen Erkrankungssymptomatik und aufwendigen Diagnostik nicht bekannt.

Im Sonderforschungsbereich/Transregio 19 (SFB/TR 19) "Inflammatorische Kardiomyopathie – molekulare Diagnostik und Therapie" erfolgt an den klinischen Standorten Universitätsklinikum Charité Berlin Campus Mitte, Campus Benjamin Franklin und Universitätsklinikum Greifswald die systematische Erfassung von Bioproben sowie patienten-, diagnostik-, therapie- und verlaufsbezogener Daten bei Patienten mit Verdacht auf manifeste akute Myokarditis, Dilatative Kardiomyopathie, Inflammatorische Kardiomyopathie (DCMi) oder abgelaufene Myokarditis mit persistierender Myokardschädigung.

Zur standardisierten Erhebung wurden die Instrumente "Patientenbogen Klinik" (Anamnese- und Therapiedaten, Daten aus kardiologischen Funktionsuntersuchungen) und der "Patientenfragebogen" (Fragen zu Lebensgewohnheiten, Vor- und Begleiterkrankungen, Sozialstatus) entwickelt. Die standardisierte Erfassung der Lebensqualität erfolgt mit dem "Fragebogen zum Leben mit Herzinsuffizienz" (deutsche Version des Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire). Zu allen Erhebungsinstrumenten wurde eine Eingabeoberfläche mittels Web-Frontend entwickelt, welche mit der vollen Funktionalität in den klinischen Ablauf an allen Standorten implementiert werden konnte.

Bis März 2007 wurden an den beteiligten klinischen Standorten 588 Klinikaufenthalte bzw. ambulante Vorstellungen zu 387 Patienten erfasst (Erstkontakt N=282; ein Follow-up: N=89; 2 und mehr Follow-ups: N=23). Gleichzeitig wurden 12022 Bioproben (Myokardbiopsie N=1721, Plasma N=4162, Serum N=3971, Zellsuspension N=2168) eingelagert.

Für die Auswertung standen Angaben aus 511 Patientenbögen Klinik zur Verfügung.

Das durchschnittliche Alter der betrachteten Fälle betrug 52,7 Jahre (STD: 12,5, Min: 16, Max: 82), bei einem Geschlechtsverhältnis von 74% Männer zu 26% Frauen. Als Verdachtsdiagnosen (Mehrfachnennungen möglich) wurden zu 23% Myokarditis, 51% Dilatative Kardiomyopathie, 20% Inflammatorische Kardiomyopathie und 27% Herzinsuffizienz genannt.

Klinisch-diagnostisch bestätigt wurden (Mehrfachnennungen möglich): 13% Myokarditis, 40% Dilatative Kardiomyopathie, 39% Inflammatorische Kardiomyopathie und 24% Herzinsuffizienz. Mit 26% nimmt die arterielle Hypertonie neben dem Nikotinabusus (21%) einen vorderen Platz unter den Risikofaktoren ein.

Das NYHA-Stadium der Probanden, die im Verlauf beobachtet werden konnten, verbesserte sich zu 49%, blieb zu 37% gleich und verschlechterte sich zu 14%.