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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Definition von Referenzbereichen mittels Mischverteilungen am Beispiel des Akute-Phase-Proteins CRP bei Kindern und Jugendlichen

Meeting Abstract

  • Andrea Stroux - Charite Berlin - Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Markus Demleitner - Universität Heidelberg, ZAH, Heidelberg
  • Peter Martus - Charité Berlin, Berlin
  • Andrea Ernert - Charité Berlin, CCM, Berlin
  • Wulf Thierfelder - RKI, Berlin
  • Christa Scheidt-Nave - RKI, Berlin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds411

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Published: September 6, 2007

© 2007 Stroux et al.
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Hintergrund: Bei der Konstruktion von Referenzbereichen stellt sich immer die Frage nach der Bezugspopulation, im einfachsten Fall muss eine Entscheidung zwischen der Gesamtbevölkerung und der „gesunden“ Bevölkerung getroffen werden. Dabei stellt sich oft das Problem, dass der Begriff „gesund“ schwierig zu definieren ist und das Untersuchungsprogramm für eine differenzierte Charakterisierung der Individuen nicht ausreicht. In dieser Situation bietet es sich an, vermutete Heterogenität durch Mischverteilungen zu modellieren. Der Ansatz wird am Beispiel des C-reaktiven Proteins (CRP) bei Kindern und Jugendlichen demonstriert, bei denen als mögliche Quellen der Heterogenität z.B. Infektionsepisoden zu erwarten sind.

Material und Methoden: Im Gesundheitssurvey für Kinder und Jugendliche in Deutschland (KiGGS) wurde von Mai 2003 bis Mai 2006 bei 8.656 Mädchen und 8.985 Jungen im Alter von 0-17 Jahren umfangreiches Datenmaterial zur Erfassung des Gesundheitszustands von Kindern und Jugendlichen erhoben. Für 6717 Mädchen und 7022 Jungen mit vorliegenden CRP-Erhebungen wurden im Rahmen der vorliegenden Untersuchung Verteilungen der CRP-Werte getrennt nach Alters- und Geschlechtsgruppen mittels Mischverteilungsanalyse identifiziert.

Ergebnisse: Mischverteilungen wurden mit von Alters- und Geschlechtsgruppe abhängigen Normalverteilungsparametern und Gewichtungen identifiziert.

Basierend auf diesen Verteilungen können ROC-Kurven bestimmt werden, die die Quantifizierung der Genauigkeit einer Klassifikation in Kinder und Jugendliche mit niedrigen, moderaten und ggf. stark erhöhten Werten in Abhängigkeit des gewählten CRP-Trennwerts erlauben.

Schlussfolgerungen: Der hier vorgestellte verteilungsbasierte Ansatz stellt eine Erweiterung der herkömmlichen perzentilbasierten Konstruktion von Referenzintervallen dar. Er ermöglicht zusätzlich eine Quantifizierung „diagnostischer Trennschärfe“ mittels Sensitivität und Spezifität.


Literatur

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