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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Zunahme von sexuell übertragbaren Infektionen – Erfahrungen der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen am Gesundheitsamt Nürnberg

Meeting Abstract

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  • Alice Schaffer - Gesundheitsamt Nürnberg, Nürnberg
  • Norbert Kellermann - Gesundheitsamt Nürnberg, Nürnberg
  • Voichita Lazar - Gesundheitsamt Nürnberg, Nürnberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds346

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Published: September 6, 2007

© 2007 Schaffer et al.
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Mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes IfSG im Jahr 2001 sind die Pflichtuntersuchungen für Prostituierte weggefallen. Die Zahl der Untersuchungen ging daraufhin stark zurück. Im Gesundheitsamt Nürnberg hat man schnell die Chancen, die durch das neue IfSG entstanden sind, gesehen und bereits 2002 eine Streetworkerin für die auf-suchende Arbeit in der Prostitutionsszene eingestellt.

Die Zahl der Untersuchungen hat sich nach dem Einbruch im Jahr 2002 auf einem hö-heren Niveau als vor der Einführung des IfSG stabilisiert. Während vor 2001 die Diagnose von sexuell übertragbaren Erkrankungen STI eher selten war, stiegen die Zahlen der positiven Befunde seit Einführung der freiwilligen Untersuchung an.

Im Zeitraum von 2001 bis 2006 hat sich der Anteil der Männer, die die Beratungsstelle aufsuchten, von 11% auf 47 % erhöht. Insbesondere homosexuelle Männer mit häufigem Partnerwechsel und ungeschütztem Sexualverkehr nützen zunehmend die Möglichkeit, sich anonym und kostenlos untersuchen zu lassen. Anfang 2007 zeigte sich eine auffällige Häufung von Gonorrhoe-Fällen bei Männern, die außerdem nicht auf die bisher bewährte Therapie mit Ciprobay ansprachen Diese besorgniserregende Entwicklung der zunehmenden Antibiotika-Resistenz und die Probleme bei der Behandlung von Doppelinfektionen sollen diskutiert werden.

Im Vortrag soll kurz die Entwicklung der STI-Beratungsstelle seit 2001 dargestellt wer-den. Mit der Zunahme von Personen, die besondere sexuelle Risiken eingegangen sind, werden erheblich häufiger STI diagnostiziert. Doppelinfektionen und damit einhergehende Behandlungsprobleme werden vermehrt beobachtet.