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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Effiziente Online-Lehrevaluation im medizinischen Curriculum

Meeting Abstract

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  • Marc Gumpinger - Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), München

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds126

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds126.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Gumpinger.
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Einleitung: Die Lehrevaluation ist zunehmend von den Zielen der Profilbildung und Ressourcenallokation an und innerhalb der Universitäten unter steigender Finanzmittelknappheit geprägt (vgl. Wissenschaftsrat 1996). Instrumente wie die Leistungsorientierte Mittelvergabe markieren diesen Übergang von der Kameralistik hin zu output-orientierten Prinzipien (vgl. Wottawa 2001, Küpper & Tropp 2004). Die Ergebnisse der Lehrevaluation sind ein wichtiger Baustein dieser Instrumente, die letztendlich zur Verbesserung der Lehrqualität beitragen sollen. Die Lehrevaluation muss dabei insbesondere im Medizinischen Curriculum neue Aufgaben wie die dozentenbezogene Evaluation mit tendenziell sinkenden Mitteln erfüllen. Diese Anforderung lässt sich mit Hilfe von Software-Systemen operationalisieren. Dies wird anhand eines neuen Evaluationssystems exemplarisch gezeigt.

Methoden: Die Software mit dem Projektnamen "Vilfredo" bezieht die Stammdaten für Veranstaltungen, Dozenten und Studierenden aus den Verwaltungssystemen. Die Datenaktualität wird durch einen elektronischen Lehrzettel sichergestellt. Evaluationsverantwortliche können alle bekannten Fragearten einrichten und bestimmen, für welche Lehreinheiten diese erhoben werden sollen. Dozenten können eigene Fragen über einen systeminternen Review-Prozess beisteuern. Mit diesem Item-Set führt das System die dozentenbezogene Erhebung über das Internet vollautomatisch und mit Transaktionsnummern gesichert durch. Die Ergebnisse der Erhebungen können sowohl von Evaluationsverantwortlichen wie auch - eingeschränkt auf ihre Veranstaltungen - von Dozenten ausgewertet werden. Das System berücksichtigt automatisch statische Grundregeln um unzulässige Auswertungen zu verhindern. Weiterhin erstellt es automatisch Dozenten-Rankings, die für die Evaluationsverantwortlichen komplett sowie für die Dozenten anonymisiert einsehbar sind und eine grafisch aufbereitete Stärken-/Schwächen-Analyse ausweisen.

Ergebnisse: Die Instrumente des vorgestellten Systems ermöglichen einen hohen Automatisierungsgrad, der den administrativen Aufwand minimiert. Dabei erfüllt es gleichzeitig die neuen Aufgaben der dozentenbezogenen Lehrevaluation und Integration der Dozenten. Es bietet damit das Potenzial zur mittelbaren Verbesserung der Lehrqualität.

Diskussion: Trotz hoher Automatisierung und Integration - also der Effizienz auf operativer Ebene - darf das System nicht als „Evaluationsmaschine“ missverstanden werden, das die Ziele der Lehrevaluation auch auf strategischer Ebene automatisch umsetzt. Ein solches System kann nur eine Unterstützung sein. Die Umsetzung der Ergebnisse obliegt den Verantwortlichen.


Literatur

1.
Küpper HU, Tropp G. 2004. Doppik und Kameralistik. In Hanft, A., (Hrsg.) Grundbegriffe des Hochschulmanagements, 86–93. UniversitätsVerlagWebler, Bielefeld.
2.
Wissenschaftsrat, 1996. Empfehlungen zur Stärkung der Lehre in den Hochschulen durch Evaluation. Wissenschaftsrat, Berlin.
3.
Wottawa H., 2001. Qualitätsmanagement durch Zielvereinbarungen. In Spiel, C., (Hrsg.) Evaluation universitärer Lehre zwischen Qualitätsmanagement und Selbstzweck, 151–164. Waxmann Verlag, Münster.