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Prädiktoren für Serumlipide bei Kindern und Jugendlichen
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Published: | September 6, 2007 |
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Einleitung/ Hintergrund: Im Rahmen des Gesundheitssurveys für Kinder und Jugendliche in Deutschland (KiGGS) wurden 17641 Kinder und Jugendliche in einer bevölkerungsbezogenen repräsentativen Stichprobe zu Erkrankungen und Gesundheitsrisiken befragt, sowie 43 Laborparameter bestimmt.
Besonderes Interesse gilt Serumlipiden, da sich erhöhte Gesamtcholesterin- und LDL-Werte sowie erniedrigte HDL-Werte als kardiovaskuläre Risikofaktoren im jungen Alter erwiesen haben [Ref. 1], [Ref. 2].
Ergänzend zur Erstellung von alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereichen für Serumlipide stellt sich die Frage, welche Parameter mit Serumlipiden assoziiert sind. Unter diesem Aspekt wurden Variablen, die in Zusammenhang mit einer Adipositas (BMI; Waist-to-Hip-Ratio (WHR), Hautfaltendicke) und dem Reifestatus (Menarche, Stimmbruch) bedeutsam sind, sowie der zeitliche Abstand der letzten Mahlzeit zur Blutentnahme analysiert.
Material und Methoden: Nach Ausschluss von Teilnehmern mit Diabetes mellitus oder unter Medikation mit Lipidsenkern, hormonalen Kontrazeptiva oder systemischer Glukokortikoid-Therapie verblieben 13812 Fälle (7271 Jungen, 6541 Mädchen) zwischen einem und 18 Jahren.
Zur Evaluation potentieller Prädiktoren für Serumlipidwerte wurden uni- und multivariate lineare Regressionsanalysen durchgeführt.
Ergebnisse:
- 1.
- Die Gesamtcholesterinwerte steigen bis zu 10 Jahren, fallen dann wieder und sind bei Mädchen signifikant höher als bei Jungen.
- 2.
- Im Vergleich von BMI, WHR und Hautfaltendicke zeigt die Hautfaltendicke die stärkste Assoziation mit dem Gesamtcholesterin.
- 3.
- Die Vorhersagbarkeit der Gesamtcholesterinwerte steigt mit zunehmendem Alter, ist bei Jungen größer als bei Mädchen und nimmt für 12 bis 15 Jährige vorübergehend ab. Bei Einbeziehung des Reifestatus können für diese Altersstufen ebenfalls bessere Vorhersagen getroffen werden.
- 4.
- Die Ergebnisse werden durch mulitivariate Analysen bestätigt. Bei unter 10 Jährigen zeigen allerdings nur Alter und Geschlecht relevanten Einfluss auf das Gesamtcholesterin.
Die Analysen für HLD und LDL werden im Vortrag dargestellt.
Diskussion/ Schlussfolgerungen: Bei Kindern und Jugendlichen ist bei Referenzbereichen von Serumlipiden die Pubertätsentwicklung zu berücksichtigen. Die präventivmedizinische Relevanz von Referenzwertempfehlungen wird in ergänzenden Analysen unter Einschluss von Verhaltensparametern sowie im Vergleich der KiGGS-Studienpopulation mit definierten Populationen kranker Kinder untersucht.
Literatur
- 1.
- Berenson GS, Srinivasan SR, Bao W, Newman WP, Tracy RE, Wattigney WA. Association between multiple cardiovascular risk factors and atherosclerosis in children and young adults. The Bogalusa Heart Study. N Engl J Med 1998; 338: 1650-1656.
- 2.
- Zieske AW, Malcolm GT, Strong JP. Natural history and risk factors of atherosclerosis in children and youth: the PDAY study. Pediatr Pathol Mol Med 2002; 21: 213-237.
- 3.
- O’Loughlin J, Lauzon B, Paradis G, Hanley J, Lévy E, Delvin E, Lambert M. Usefulness of the American Academy of Pediatrics recommendations for identifying youths with hypercholesterolemia. Pediatrics 2004; 113: 1723-1727.