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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Medical Biometry / Biostatistics“ der Universität Heidelberg

Meeting Abstract

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  • Andreas Deckert - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Petra Schiller - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Norbert Victor - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds061

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds061.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Deckert et al.
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Eine erfolgreiche Planung und Durchführung medizinischer Forschungsprojekte verlangt von Wissenschaftlern umfangreiche biometrische und medizinische Kenntnisse sowie die Fähigkeit, beide Bereiche zusammenzuführen. Weltweit besteht ein großer Bedarf an fundiert ausgebildeten Biometrikern, der insbesondere in Deutschland nicht gedeckt werden kann, weil entsprechende grundständige Ausbildungen fehlen. In vielen EU-Ländern gibt es entsprechende Ausbildungsgänge, jedoch wird auch hier die Nachfrage nicht gedeckt. Eines der wenigen Angebote in Deutschland ist der neue Masterstudiengang „Medical Biometry / Biostatistics“ der Universität Heidelberg, der im Oktober 2006 eröffnet wurde. Das Konzept für diesen Masterstudiengang mit dem Studienziel Master of Science wurde basierend auf der vormaligen Postgraduellen Ausbildung „Medizinische Biometrie“ entwickelt. Dabei wurden sowohl die europäischen Vorgaben zur Strukturierung und Modularisierung von Studiengängen gemäß Bologna als auch die Empfehlungen der Deutschen Fachgesellschaften [1] umgesetzt.

Der Studiengang besteht aus den Modulen Biometrie, Statistische Verfahren, Studien, Datenmanagement, Epidemiologie und Medizin. Neben der Vermittlung der fachlichen und methodischen Grundlagen steht die Anwendung im Vordergrund, d.h. die Planung und Auswertung von Studien unter der Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte sowie die Modellierung von biologischen und medizinischen Zusammenhängen. Die verantwortlichen Dozenten kommen aus universitären Forschungseinrichtungen, Gesundheitsbehörden, Pharmafirmen und Klinischen Forschungsorganisationen.

Der Studiengang richtet sich sowohl an Mediziner als auch an (Bio)Statistiker bzw. Absolventen relevanter Studiengänge mit Schwerpunkt Statistik. Zielsetzung ist es, Biometriker auszubilden, die im interdisziplinären Kontext von klinischen Studien erfolgreich arbeiten.

Eine Besonderheit des Studiengangs ist die berufsbegleitende Studienform. Die insgesamt 23 Lehrveranstaltungen finden jeweils in mehrtägigen Blöcken über vier Semester statt. Dabei ist es ein großes Anliegen des Studiengangs, organisatorisch und inhaltlich eine individuelle Verzahnung von Beruf und Studium zu ermöglichen. So kann ein Teil der Studienleistung beispielsweise über berufsbezogene Projektarbeit erfüllt werden.

Im Vortrag wird der Masterstudiengang mit seinem Curriculum, den Modulen und Lehrveranstaltungen sowie der Zulassungs- und Prüfungsordnung umfassend vorgestellt. Außerdem wird von den Erfahrungen mit dem ersten Studienjahrgang berichtet.


Literatur

1.
Holle R et al. Empfehlungen der GMDS zur Bildung und Ausbildung in Medizinischer Biometrie. Inform Biom Epidemiol Med Biol 27 (1996) 1-23