gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

E-Learning in der Radiologie am Beispiel Visualisierungstechniken von CT-Daten

Meeting Abstract

  • Benjamin King - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • H. Shin - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • U. von Jan - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • M. Galanski - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • H.K. Matthies - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds644

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2005/05gmds338.shtml

Published: September 8, 2005

© 2005 King et al.
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Einleitung und Fragestellung

Die diagnostische Radiologie nutzt bildgebende Verfahren, um Erkenntnisse über das Innere des Körpers zu gewinnen. Sie ist ein Fach im Wandel. Während bislang für die Diagnose die Bilder auf Film oder Papier begutachtet wurden, setzt man mittlerweile in steigendem Maße spezielle Computerworkstations dafür ein [1], [2].

Durch die verschiedenen Möglichkeiten zur interaktiven Auswertung der Bilddaten erschließen sich neue Befundungstechniken. Davon profitieren insbesondere Untersuchungen mit hohem Datenaufkommen.

Es wird am Beispiel der Multidetektor-Computertomographie untersucht, wie E-Learning die Vermittlung der neuen Techniken und ihrer Grundlagen unterstützen kann.

Material und Methoden

Lerninhalt sind die wichtigsten zwei- und dreidimensionalen Befundungstechniken, die mit einer Workstation beherrscht werden müssen [3]: Interaktive Fensterung, Cine-mode, Multiplanare Reformation, Slabs, Maximum-/Minimum-Intensitäts-Projektion, Volume Rendering (s. Abbildung 1 [Abb. 1]).

Diese Techniken werden abschnittsweise in einem kommentierten Film präsentiert, der von den Studierenden mit individuellem Tempo durchgearbeitet werden kann.

Ergänzend dazu bietet ein Internet-Lehrmodul in ILIAS [4] ausführlichere Kommentare und verweist auf weiterführende Informationen (s. Abbildung 2 [Abb. 2]). Darüber hinaus wird auch die geschichtliche Entwicklung der medizinischen Bildgebung dargestellt.

Didaktisch werden die Befundungstechniken durch Gegenüberstellung mit den bislang verwendeten Techniken motiviert.

Zum Beispiel wird der Cine-mode, also das sequentielle Anzeigen der Schichten eines dreidimensionalen Datensatzes, als Alternative zum Leuchtkasten präsentiert. Das Einzelbild ist dort größer und der Zusammenhang zwischen korrespondierenden Punkten räumlich benachbarter Schichten eines Datensatzes ohne Augenbewegung möglich.

Kennzeichnend für die Arbeit mit einer radiologischen Workstation ist die interaktive Veränderung eines oder mehrer Parameter, die das sichtbare Bild beeinflusst. Bei der Fensterung sind das Helligkeit und Kontrast, beim Cine-mode die Nummer der angezeigten Schicht, bei den Slabs die Schichtdicke etc.

Die Wirkung solcher Parametervariationen wird im Film durch Animationen veranschaulicht.

Im Lehrmodul werden zusätzlich Programme angeboten, mit denen Studierende selbst interagieren können.

Ergebnisse

Ein Lehrfilm und ein ILIAS-Onlinemodul zum Thema Visualisierungstechniken CT steht den Studierenden ergänzend zu den klassischen Lehrveranstaltungen zur Verfügung.

Der zusätzliche Nutzen des Lehrfilms im Verlgeich zur Vorlesung ergibt sich durch die Möglichkeit, in Abwesenheit eines Dozenten zu lernen und zu wiederholen. Bei den technischen Beschreibungen der Befundungstechniken, die vielfach aufeinander aufbauen, wird so vermieden, dass Studierende zwischendurch den Anschluss verlieren.

Der Internetkurs gewinnt gegenüber einem Lehrbuch Zusatznutzen durch Verweise auf interne und externe Quellen. Die Hürde, weiter führende Information anzufordern ist dadurch niedriger als bei einem Buch. Begriffserklärungen, Literaturzitate und interaktive Programme sind mit einem Mausklick zu erreichen. Lehrmodule sind auch von technisch nicht versierten Lehrenden zu gestalten und zu pflegen. Dazu bietet ILIAS ein integriertes Autoren-Werkzeug sowie die Exportsoftware iLEX für OpenOffice-Dokumente an.

Der Aufwand zur Gestaltung des Films und Lehrmoduls ist mit den klassischen Medien vergleichbar.

Diskussion und Ausblick

Es wurden Lernformen ermöglicht, die mit Vorlesung und Lehrbuch allein nicht zur Verfügung stehen. Der Aufwand zur inhaltlichen Aufbereitung ist vertretbar. Aus Sicht der Lehre stellt E-Learning am Beispiel Visualisierungstechniken CT in der Radiologie daher insgesamt eine sinnvolle Ergänzung dar.

Der Erfolg muss aber an weiteren Kriterien gemessen werden. Der Einfluss auf den Zeitaufwand zur Prüfungsvorbereitung und die erreichten Prüfungsnoten ist Gegenstand einer noch ausstehenden Evaluation.


Literatur

1.
Reiner BI, Siegel EL, Siddiqui K. Evolution of the digital revolution: a radiologist perspective. J Digit Imaging 2003; 16(4):324-30
2.
Arenson RL, Andriole KP, Avrin DE, Gould RG. Computers in imaging and health care: now and in the future. J Digit Imaging 2000; 13(4):145-56
3.
Galanski M, Prokop M, Van Der Molen AJ, Schaefer-Prokop C. Spiral and Multislice Computed Tomography of the Body. Thieme; 2003
4.
v. Jan U, Niederstadt C, Döbler K, Mahjob S, Marx C, Matthies HK. Web based modules for basic and advanced medical education. Proc. of the IASTED International Conference on Web-Based Education 2004. Anaheim, Calgary, Zürich: ACTA Press, 2004: 579-82