gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Langzeitüberleben von Personen mit Colorektal-Krebs

Meeting Abstract

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  • Regina Fertmann - Arbeitsgruppe Epidemiologie, Hamburg
  • Stefan Hentschel - Hamburgisches Krebsregister, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds316

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Published: September 8, 2005

© 2005 Fertmann et al.
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Einleitung und Fragestellung

Das bevölkerungsbezogene Hamburgische Krebsregister macht durch Rückmeldungen zum Langzeitüberleben seine Daten klinisch nutzbar. Das vorliegende Projekt analysiert das Langzeitüberleben von Patienten mit Colorektal-Krebs (ICD C18-C21) der vier Diagnosekohorten 1990, 1993, 1995 und 1998. Damit stehen Beobachtungszeiträume von 13, 10, 8 und 5 Jahren zur Verfügung. Die Analyse zielt auf historische Veränderungen im Langzeitüberleben innerhalb der letzten 15 Jahre sowie die Robustheit der Analyseergebnisse in Abhängigkeit von einer individuellen Nachverfolgung erkrankter Krebspatienten. Hier soll die Auswirkung von Wegzügen aus dem primär zuständigen Einzugsgebiet des Meldeamts besonders berücksichtigt werden.

Material und Methoden

Vom Hamburgischen Krebsregister werden die Falldaten der vier Jahrgangskohorten zur Verfügung gestellt. Falls im Hamburgischen Krebsregister kein Sterbedatum vorliegt, wird der Vitalstatus zum Stichtag 31.12.2003 bei den Einwohnermeldeämtern recherchiert. Auf dieser Basis werden absolute und relative Überlebenszeiten in der Gesamtgruppe und in geeigneten Untergruppen (Alter, Geschlecht, Diagnose, ggf. meldende Stelle), berechnet. Es wird besonders berücksichtigt, wie viele Personen durch Wegzug aus Hamburg für das automatisierte follow-up des Hamburgischen Krebsregisters nicht mehr zur Verfügung stehen. Hierzu erfolgt eine Analyse der durch Wegzug verursachten Fehleinschätzung der Überlebenszeiten in Abhängigkeit von Zeit und ggf. anderen Faktoren.

Ergebnisse und Diskussion

Nach Ausschluss der Fälle, die dem Krebsregister ausschließlich über die Auswertung der Todesbescheinigungen bekannt wurden, ergaben sich 3485 inzidente Fälle (1529 Männer, 1956 Frauen), die in die Auswertung eingehen. Das Alter der Männer beträgt bei Diagnosestellung im Median 68 Jahre, die absolute Überlebenszeit (Grundlage Altdatenbestand) im Median über alle Alters- und Diagnosegruppen 4 Jahre. Das Alter der Frauen beträgt bei Diagnosestellung im Median 73 Jahre, die absolute Überlebenszeit (Grundlage Altdatenbestand) über alle Alters- und Diagnosegruppen im Median 4 1/2 Jahre. Unter Zurückstellung der 2165 Personen, deren Todesdatum dem Krebsregister bis zum 1.04.2005 bekannt geworden ist, werden 574 Männer und 751 Frauen mit vermeintlichem Vitalstatus „Lebend“ individuell nachrecherchiert. Nach Abschluss der Recherche (August 2005) kann im Unterschied zur routinemäßigen Auswertung des Altdatenbestandes des Krebsregisters auch der durch Wegzüge bedingte Verlust von Sterbedaten und die entsprechende Überschätzung der Überlebenszeiten dargestellt werden. Darüber hinaus ist mit den Ergebnissen eine validere Schätzung von Veränderungen im Langzeitüberleben möglich.