gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Die Längsschnitterhebung des Telefonischen Gesundheitssurveys 2004/05 – Stichprobenverlauf und Panelmortalität

Meeting Abstract

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  • Claudia Wenzig - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Thomas Ziese - Robert Koch-Institut, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds526

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2005/05gmds022.shtml

Published: September 8, 2005

© 2005 Wenzig et al.
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Einleitung und Fragestellung

Zum ersten Mal wurde im Rahmen des telefonischen Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts ein Panelansatz verfolgt. Hierfür wurden Befragte des telefonischen Gesundheitssurveys 2002/03, die ihre Einwilligung für eine Wiederbefragung gaben, erneut für den dritten Gesundheitssurvey 2004/05 telefonisch kontaktiert.

Im Rahmen des Vortrages sollen wichtige Ergebnisse zum Stichprobenverlauf und zur Panelmortalität dieser ersten Längsschnitterhebung vorgestellt werden.

Material und Methoden

Der telefonische Gesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts wird bereits zum dritten Mal im Auftrag der Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung durchgeführt. Themenschwerpunkte der Gesundheitssurveys sind dabei insbesondere chronische Erkrankungen (Diabetes, Rückenbeschwerden), Gesundheitsverhalten (Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum) sowie Inanspruchnahme gesundheitlicher Dienste (Ergebnisbericht zum ersten telefonischen Gesundheitssurvey siehe [1]). Die deutschsprachige erwachsene Wohnbevölkerung in Privathaushalten stellte beide Male die Grundgesamtheit dar. Die zu kontaktierenden Haushalte werden mit Hilfe des Gabler-Häder-Design ausgewählt, die Zielpersonen im Haushalt nach der next-birthday Methode ermittelt. Im ersten Telefonsurvey wurde ca. 8300 Interviews mittels CATI (Computer Assisted Telephone Interview) realisiert, im zweiten Survey ca. 7400.

Neu ist nun im Rahmen des derzeit noch laufenden dritten telefonischen Gesundheitssurvey eine Wiederbefragung von Befragten aus der Vorgängererhebung 2002/03. Ausgangsbasis sind hierfür insgesamt 7151 Personen. Sie haben am Ende der ersten Befragung ihr Einverständnis für eine Wiederbefragung gegeben. Dies entspricht 86% aller Befragten des ersten Gesundheitssurveys. Das Themenspektrum ist für den dritten Gesundheitssurvey weitgehend identisch zur ersten Befragung. So können Veränderungen in der Prävalenz und dem Schweregrad chronischer Erkrankungen aber auch hinsichtlich von Gesundheits- oder auch Inanspruchnahmeverhalten ermittelt werden.

Im Zuge dieser erstmaligen Längsschnitterhebung wurden wir selbstverständlich auch mit dem Phänomen der Panelmortalität konfrontiert.

Im Allgemeinen wird unter Panelmortalität der „zeitweilige oder permanente Ausfall ganzer Untersuchungseinheiten (…) bei Längsschnittuntersuchungen“ [2] verstanden. Panelmortalitätsraten sind dabei sehr unterschiedlich – zwischen 6% und 60% - und variieren in erster Linie von der Anzahl der Wellen, dem Zeitabstand zwischen den Wellen und Maßnahmen zur Panelpflege [3].

Als Ausfallgründe rücken insbesondere folgende Aspekte in den Vordergrund:

  • Zielperson ist nicht mehr bereit/verweigert
  • Zielperson ist nicht mehr in der Lage (Krankheit; Tod)
  • Zielperson ist nicht mehr erreichbar (unbekannt verzogen, nicht mehr ermittelbar)

Langfristigen Ausfälle in Panelstudien und eine immer geringer werdende Stichprobe im Zeitverlauf bergen insbesondere zwei Problematiken: (1.) besteht die Gefahr, dass die Ausfälle systematischer Natur sind und daher die Stichprobe verzerren können und (2.) können bei einer kleiner werdenden Stichprobe immer schwieriger Teilgruppenanalysen durchgeführt werden.

Ausgehend von diesen allgemeinen Überlegungen zur Panelmortalität sollen im Rahmen des Vortrages insbesondere folgende Fragen u.a. mittels logistischer Regression beantwortet werden:

  • In wie weit ist die Längsschnitterhebung des dritten telefonischen Gesundheitssurveys von Panelmortalität betroffen?
  • Was sind die wichtigsten Ausfallgründe?
  • Unterscheiden sich Teilnehmer/Nichtteilnehmer der Wiederbefragung hinsichtlich ausgewählter Merkmale (z.B. sozio-demographischer Aspekte oder Gesundheitszustand)?

Ergebnisse

Da die Längsschnitterhebung des dritten telefonischen Gesundheitssurveys noch nicht abgeschlossen ist (Feldende: Ende April), können derzeit noch keine Ergebnisse berichtet und diskutiert werden.


Literatur

1.
Kohler M, Ziese T. Telefonischer Gesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts zu chronischen Krankheiten und ihren Bedingungen. Deskriptiver Ergebnisbericht. Berlin: Robert Koch-Institut, 2004
2.
Engel U, Reinecke J. Panelanalyse: Grundlagen, Techniken, Beispiele. New York: de Gruyter, 1994
3.
Schnell R, Hill P, Esser E. Methoden der empirischen Sozialforschung. München/Wien: Oldenbourg: 1995