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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Retrospektive qualitative Evaluation des Auswahlverfahrens Humanmedizin der Universität Witten/Herdecke

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Tim Oechsner - Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
  • Michaela Zupanic - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
  • Marzellus Hofmann - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc303

doi: 10.3205/17gma303, urn:nbn:de:0183-17gma3031

Published: November 24, 2017

© 2017 Oechsner et al.
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Hochschulen mit privater Trägerschaft sind im Auswahlverfahren losgelöst von der Stiftung für Hochschulzulassung und können ihr eigenes Auswahlverfahren gestalten. Die vorliegende Studie untersucht die Akzeptanz der Bewerber/innen für das Auswahlverfahren Humanmedizin an der Universität Witten/Herdecke und dessen Änderungen zum Sommersemester 2016 [1].

Anhand leitfadengestützter qualitativer Interviews wurden zehn Bewerber/innen (3 w., 7 m.) mit sieben Fragen zu ihren Erfahrungen mit dem Auswahlverfahren nach der Ergebnisbekanntgabe befragt. Sechs hatten eine Zusage und vier eine Absage erhalten. Anschließend wurden die Interviews transkribiert, die Inhalte in einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse [2] herausgearbeitet, kategorisiert und mit Ankerbeispielen versehen.

80% der Interviewten haben sich auf das Auswahlverfahren vorbereitet, im Internet, im persönlichen Kontakt mit den Studierenden oder am Campus der UW/H. Als vermutliche Auswahlkriterien wurden „Persönlichkeit“ (n=18), „Passung zum Universitätsprofil“ (N=5), „Werdegang“ (N=4), „Authentizität“ (N=2) und „gutes Aussehen“ (N=1) genannt. Dem Kriterium „Persönlichkeit“ wurde von allen Interviewten ein großer Stellenwert im Auswahlverfahren beigemessen, wobei sieben aber den Drang verspürten, eine Rolle spielen zu müssen. Gefragt nach Verbesserungsmöglichkeiten äußerten 16 Interviewte formale Aspekte zu Organisation und Ablauf, insbesondere den Wunsch nach mehr Zeit; inhaltlich (N=10) wurde bei den Gesprächen am Auswahltag vorrangig eine Aufgabe mit direktem Patientenkontakt genannt. Die Interviewten berichteten von negativen Emotionen (N=14), v. a. dem Gefühl, geprüft zu werden, aber auch von positiven Gefühlen (N=10) der Freude und Zuversicht.

In dieser Studie zeigt sich, bedingt durch die Befragung von Bewerber/innen mit Zu- oder Absage, ein heterogenes Meinungsbild zum Auswahlverfahren der UW/H, die dennoch übereinstimmend das Kriterium Persönlichkeit als wichtig für die Zusage eines Studienplatzes erachten.


Literatur

1.
Butzlaff M, Hofmann M, Edelhäuser F, Scheffer C, Tauschel D, Lutz G, Wirth D, Reißenweber J, Brunk C, Thiele S, Zupanic M. Der Modellstudiengang Medizin an der Universität Witten/Herdecke - auf dem Weg zu einer lebenslang lernfähigen Arztpersönlichkeit; Handbuch Qualität in Studium und Lehre. Stuttgart: Raabe Verlag, 2014. S.47.
2.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. (12. Auflage). Weinheim: Beltz- Verlag; 2015.