gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Erste Erfahrungen mit einem Seminar zur Digitalisierung der Medizin – The Medium is the Message?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Herrmann Maximiliam - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
  • author presenting/speaker Philip Böhme - Germany
  • Thomas Mondritzki - Germany
  • Hubert Truebel - Germany
  • corresponding author presenting/speaker Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc294

doi: 10.3205/17gma294, urn:nbn:de:0183-17gma2947

Published: November 24, 2017

© 2017 Maximiliam et al.
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Outline

Text

Die Digitalisierung der Medizin schreitet rasch voran [1], [2] und wird die Berufswelt stark verändern. Daher erscheint es wichtig, dass sich das Gesundheitssystem darauf einstellt [3] und Medizinstudierende sich bereits im Studium auf ihre digitale Arbeitsumgebung vorbereiten. Die Umsetzung drei wesentlicher Lerninhalte sollte untersucht werden:

  • Ärzte müssen sich im Zuge der Digitalisierung in einem multiprofessionellen Behandlungsteam zurechtfinden, während auch Patienten immer besseren Zugang zu medizinischen Informationen haben.
  • Medizinstudierenden begreifen digitale Medien wie die Telemedizin als „Channel“, welcher die Arzt-Patienten Beziehung fördert und nicht ersetzt. Das Medium muss an den Patient, nicht der Patient an das Medium angepasst werden. Datensicherheit und Vertrauen sind zu garantieren.
  • Medizinstudierenden verstehen, dass durch die Digitalisierung (inkl. Vermessung von Gesundheit) sich der Fokus von der Heilung von Krankheiten zunehmend auf Erhaltung von Gesundheit, Prävention und Kostenvermeidung verschieben wird.

Entwicklung eines überfakultären, multiprofessionellen Journal-Clubs als Wahlpflichtverantaltung auf wöchentlicher Basis. Impulse aus Hochschule und Industrie zum Thema „Digitale Transformation der Medizin“. Durchführung zeitglich in Präsenz und Online. Evaluation qualitativ in Reflexionsgesprächen und quantitativ mit Likertskalen (1=schlecht – 5=sehr gut).

Insgesamt 17 Teilnehmende (Medizin 70%) und 6 Dozierende. In der Evaluation (n=15) wurden Format (4,7), Technik (4,4) und Inhalt (4,1) sehr gut bewertet und der Kurs weiterempfohlen (4,9). Verbesserungen wurden im Bereich Teilnehmerzahl, Absprache der Inhalte und Verbindlichkeit der Online-Teilnahme angeregt.

Viele Curricula stehen der medizinischen Digitalisierung passiv gegenüber. In diesem Kurs konnte das Thema sowohl inhaltlich als auch technisch-methodisch so erfolgreich aufgenommen werden, dass das Angebot im nächsten Semester auch an einer weiteren Hochschule angeboten wird.


Literatur

1.
Crawford R, Jaiprakash A, Roberts J. Digital diagnosis: intelligent machines do a better job than humans. Conversation. 2016. Zugänglich unter/available from: https://theconversation.com/digital- diagnosis-intelligent-machines-do-a-better-job-than-humans-53116 External link
2.
Simonite T. IBM's Automated Radiologist Can Read Images and Medical Records. MIT Technol Rev. 2016. Zugänglich unter/available from: https://www.technologyreview.com/s/600706/ibms-automated-radiologist-can-read-images-and-medical-records/ External link
3.
Gigerenzer G, Schlegel- Matthies K, Wagner GG. Digitale Welt und Gesundheit.eHealth und mHealth - Chancen und Risiken der Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Berlin: Sachverständigenrat für Verbraucherfragen; 2016.