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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Hohe Studierendenmotivation im umgekehrten Biochemie-Klassenzimmer

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Susanne Kühl - Universität Ulm, Ulm, Germany
  • Wolfgang Öchsner - Universität Ulm, Ulm, Germany
  • Matthias Toberer - Ulm, Germany
  • Oliver Keis - Germany
  • Daniel Tolks - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • Martin R. Fischer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • Michael Kühl - Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc277

doi: 10.3205/17gma277, urn:nbn:de:0183-17gma2774

Published: November 24, 2017

© 2017 Kühl et al.
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Hintergrund und Ziele: Häufig erkennen Humanmedizinstudierende die Relevanz grundlagenwissenschaftlicher Fächer nicht. Dadurch sind Motivation und Interesse für diese Fächer oft wenig ausgeprägt. Alternative Lehransätze wie die Inverted Classroom (IC)-Methode könnten diesem Mangel begegnen. Ziel dieser Studie war es,

1.
die Motivation und Zufriedenheit der Studierenden in einem Biochemie-Seminar durch den Einsatz der IC-Methode zu analysieren,
2.
die Akzeptanz gegenüber der IC-Methode zu untersuchen und
3.
den durch den IC-Ansatz erzielten Lernerfolg mit dem einer traditionellen Lehrveranstaltung

zu vergleichen.

Methode: Die IC-Methode wurde in einem Biochemieseminar für eine IC-Interventionsgruppe (n=42) implementiert und Motivation und Zufriedenheit sowie die Akzeptanz für die Methode erhoben. Für die IC-Gruppe wurde ein Teil des Faktenwissens aus der Präsenzphase in Form von Lehrvideos zusammen mit Selbstlernkontrollaufgaben vor dem Seminar online zur Verfügung gestellt. In der Präsenzphase wurden die Inhalte angewendet. In Kontrollgruppen (n=299) wurden identische Inhalte vermittelt, jedoch vorab keine Materialien ausgehändigt.

Ergebnisse: Auf einer Likert-Skala von 1 bis 6 zeigten sich die IC-Gruppe mit 5,53 signifikant motivierter im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 4,01. Auch erkannten Studierende der IC-Gruppe mit 5,44 die Relevanz der Inhalte signifikant deutlicher als die der Kontrollgruppe mit 4,01. Darüber hinaus vergab die IC-Gruppe eine Schulnote von 1,53, die Kontrollgruppe eine Note von 2,96. Für den Lernerfolg wurde kein Unterschied zwischen IC- und Kontrollgruppe verzeichnet. Weiterhin zeigte sich, dass Motivation und positive Einstellung der Dozierenden eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Umsetzung der IC-Methode spielen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Studierende der Vorklinik zeigen eine hohe Akzeptanz gegenüber der IC-Methode. Als kritische Parameter zeigten sich die Qualität der Lernvideos und die Motivation der Lehrenden.