gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Strukturierter Fragebogen als Messinstrument zur Evaluation eines Massenanfalls von Verletzten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stefanie Merse - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Margarita Gestmann - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Louisa-Marie Pokriefke - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Marc Schütte - HAW Hamburg, Department of Life Sciences, Hamburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc204

doi: 10.3205/17gma204, urn:nbn:de:0183-17gma2045

Published: November 24, 2017

© 2017 Merse et al.
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Text

Beim MANV 500 und EVA 300 in 2016 wurden Simulations-Patienten (SP) nach ihrer Einschätzung befragt. Ein spezieller Fragebogen (FB) für SP wurde dazu eingesetzt. Kann ein FB zur subjektiven Einschätzung der SP zu einem Erkenntnisgewinn bei einer MANV-Evaluierung beitragen?

Ein FB mit 5-stufigen Likert-Scalen umfasst 31 Items zu:

1.
Erstversorgung am Unfallort
2.
Transport zum Erstversorgungsort
3.
Betreuung als Unverletzter
4.
Zusammenarbeit der Rettungskräfte
5.
Eindrücke als Verletztendarsteller

Eine univariate, deskriptive Analyse der Daten wurde vorgenommen. Die Rücklaufquote der FB lag jeweils bei 99,6%.

Die subjektive Zufriedenheit der SP wurde auf folgende Faktoren zurückgeführt:

1.
Dauer der Wartezeit bis zur Erstversorgung. Über 55% der SP haben gefroren, nur 6% der SP wurde eine Decke angeboten.
2.
Der Informationsfluss über die nächsten Maßnahmen erfolgte bei 3% gut bis ausreichend.
3.
65% der unverletzten SP wurden nach ihrem Befinden befragt, 28% über das weiter Prozedere informiert.
4.
Das Zusammenspiel der Rettungskräfte wurde von den SP sehr realistisch eingeschätzt und deckte sich mit den Ergebnissen der fachlichen Beobachter.
5.
Die Einschätzung der Gesamtversorgung wurde von 31% als gut bis ausreichend bewertet. Der Erkenntnisgewinn für den Einzelnen aus dem MANV lag bei 35 %. Im Ernstfall würden sich 42% der SP ruhig verhalten.

Die Sicht der SP deckte sich zum großen Teil mit den fachlichen Beobachtern. Gerade die verschiedenen Bereiche der Schnittstellen-Kommunikation in der medizinischen Versorgung konnte genauer analysiert werden. Die Rückmeldungen der SP bildeten wertvolle Ergänzungen zu den fachlichen Beobachtern. In beiden Großübungen wurde der Erhalt der Eigenwärme von den Rettungskräften unterschätzt. Für das Outcome der Verletzten im Realfall einen wichtiger Faktor in der Taumaversorgung. Prozessabläufe können durch die Erkenntnisse der SP im Bereich Kommunikation und med. Versorgung optimiert werden. Der SP-FB hat sich für MANV-/EVA-Evaluationen bewährt.


Literatur

1.
Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Fakultät Life Sciences Rettungsingenieurwesen. Evaluationsbericht zur MANV-500-Übung auf dem Flughafen Berlin Brandenburg am 16. April 2016. Berlin: Hochschule für Angewandte Wissenschaften; 2016.
2.
Universität Duisburg-Essen - Medizinische Fakultät. Simulations-Patienten-Programm Evaluationsbericht zur EVA 300 am Aalto-Theater Essen am 26.10.2016. Essen: Universität Duisburg-Essen; 2016.