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Ausprägung von Perfektionismus bei Medizinstudierenden zu Beginn des Studiums
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Published: | November 24, 2017 |
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Fragestellung: Medizinstudierende sind in ihrem Studium und im späteren ärztlichen Berufsleben hohen Anforderungen ausgesetzt. Das Gefühl, perfekt sein zu wollen oder zu müssen, kann zu einer hohen psychischen Belastung führen. Perfektionismus ist eine bei Medizinstudierenden bisher wenig untersuchte Persönlichkeitseigenschaft. Ziel unserer Studie war es daher, die Ausprägung von Perfektionismusdimensionen bei Medizinstudierenden im ersten Semester zu erheben.
Methoden: In der Einführungswoche zum ersten Semester erhielten 358 Medizinstudierende der Universität Hamburg im Oktober 2016 validierte Fragebögen zu Perfektionismus, zum Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit, zu allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartungen und zu Angst- und Depressionssymptomen. Zusätzlich wurden soziodemographische Daten und Daten zum Aufnahmeverfahren der Hochschule anonymisiert erfasst.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Normstichprobe wiesen 298 Medizinstudierenden (Rücklauf 83,2%) keine signifikant höheren Werte für Selbstorientierten Perfektionismus (SOP), Fremdorientierten Perfektionismus (OOP) sowie Sozial vorgeschriebenen Perfektionismus (SPP) auf. Es zeigten sich jedoch signifikante Gruppenunterschiede abhängig von der Zulassungsart zum Studium. Studierende, die durch ihre Abiturnote eine Zulassung erhalten hatten, wiesen höhere Werte in SOP und Hohen Standards auf als Studierende, die durch Wartesemester zugelassen wurden. Auch Studierende, die durch den Naturwissenschaftstest HAM-Nat einen Studienplatz bekamen, hatten höhere Werte in Hohen Standards als die durch Wartesemester zugelassenen Studierenden.
Diskussion: Hamburger Medizinstudierende zeigen zu Beginn des Studiums insgesamt keine höheren Ausprägungen von Perfektionismusdimensionen als die Normbevölkerung. Dennoch gibt es abhängig vom Auswahlverfahren Unterschiede in Perfektionismusdimensionen, die im Verlauf des Studiums noch untersucht werden sollten.