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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Prospektive Kompetenzentwicklung im Praktischen Jahr Eine multizentrische Online-Befragung zu ärztlichen Kompetenzen vor und nach dem PJ an 5 Universitäten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Susanne Ruff-Dietrich - Ruhr-Universität Bochum, Medizin, Bochum, Germany
  • Volkhard Fischer - Medizinische Hochschule Hannover, Medizin, Hannover, Germany
  • Barbara Woestmann - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung Allgemeinmedzin, Bochum, Germany
  • Matthias Angstwurm - Klinikum der LMU München, Medizinische Klinik, München, Germany
  • Marzellus Hofmann - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Germany
  • Margarita Gestmann - Universität Dusiburg-Essen, Medizinische Fakultät, Essen, Germany
  • Thorsten Schäfer - Ruhr-Universität Bochum, Medizin, Bochum, Germany
  • Herbert Rusche - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung Allgemeinmedzin, Bochum, Germany
  • Bert Huenges - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung Allgemeinmedzin, Bochum, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc193

doi: 10.3205/17gma193, urn:nbn:de:0183-17gma1932

Published: November 24, 2017

© 2017 Ruff-Dietrich et al.
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Text

Hintergrund: Im Praktischen Jahr (PJ) werden ärztliche Kompetenzen erprobt, eingeübt und vertieft. Wir haben exemplarisch untersucht, wie sich die subjektive Sicherheit im PJ verändert und wovon dies abhängt. Die Erkenntnisse könnten helfen, das PJ zu verbessern.

Methoden: 1362 Studierende aus 5 Standorten wurden am Anfang und kurz nach dem PJ online befragt. Erhoben wurde die Selbsteinschätzung der eigenen Sicherheit in 45 ausgewählten Kompetenzen (10-stufige Antwortskala), Zukunftspläne sowie 13 Resilienzfaktoren. Untersuchte Einflussfaktoren waren soziobiographische Daten, belastende Faktoren, Abitur- und M1-Note, sowie die Art des Studienganges. In der Zweitbefragung wurde erfasst, wie oft die Kompetenzen im PJ vorkamen und das PJ qualitativ evaluiert. Ein Code ermöglicht die anonyme Zusammenführung der Befragungen. Die universitären Standorte wurden nicht verglichen.

Ergebnisse: Die Erstbefragung wurde von 257, die Zweitbefragung von 260 Studierenden beantwortet. Hiervon sind 96 prospektiv auswertbar, die sich im Verhältnis zur Gesamtkohorte als repräsentativ erwiesen. Häufig zu Beginn des PJ bestehende Unsicherheiten können aufgezeigt werden. Der Zugewinn an subjektiver Sicherheit in Kompetenzen im Verlauf des PJ korreliert stark mit der Häufigkeit des Vorkommens derselben. Am PJ-Beginn korreliert ein Score aus 13 Resilienzfaktoren mit höherer Sicherheit, die Noten in M1 oder Abitur tun dies nicht. Als belastend wird von 49 % der TN die Promotion benannt.

Diskussion: Die subjektive Sicherheit in ärztlichen Kompetenzen stellt ein eigenes Ziel für die medizinische Ausbildung dar. Die Studie gibt dazu einen exemplarischen Einblick, der curriculare Anpassungen ermöglicht. Der Einfluss von Ausbildungsstätte, Feedbackkultur und Resilienz auf die subjektive Sicherheit sollte noch analysiert und in weiteren Studien untersucht werden. Von hohem Interesse ist, wie sich die subjektive Sicherheit auf die objektiv gemessene Performanz und die Versorgungsqualität auswirkt.


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