gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Formative OSCE-Prüfungen: Warum Studierende nicht daran teilnehmen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stefan Müller - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Caroline Klingner - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Philipp Tinschert - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Ines Koch - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Uta Dahmen - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc156

doi: 10.3205/17gma156, urn:nbn:de:0183-17gma1561

Published: November 24, 2017

© 2017 Müller et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Formative OSCE-Prüfungen unterstützen den Lernprozess und bieten Studierenden die einmalige Gelegenheit Feedback über ihre klinisch-praktische Performance zu bekommen [1], [2]. Dennoch wird diese Form des Lernens von vielen Studierenden nicht genutzt. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, warum Studierende auf die Teilnahme an formativen OSCEs verzichten.

Material/Methoden: Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) finden im Rahmen des Blocks Nervensystem und Psyche (7. Fachsemester) und zur Vorbereitung auf das Praktische Jahr (10. Fachsemester) freiwillige formative OSCE-Prüfungen statt. Im Sommer 2014 wurden alle Studierenden im 8. bis 12. Fachsemester am UKJ gebeten, einen elektronischen Fragebogen auszufüllen. Dort wurden die Studierenden zunächst gefragt, ob sie die angebotenen formativen OSCEs absolvieren (Teilnehmer/Nicht-Teilnehmer). Nachfolgend sollten sämtliche Nicht-Teilnehmer 10 vorgegebene Items zu Faktoren für ihr Fernbleiben auf einer dichotomen Skala (ja/nein) mit Ausweichoption (weiß nicht) bearbeiten.

Ergebnisse: Von 780 Studierenden füllten 231 (29,6%) den Fragebogen aus. Davon gaben 114 (49,4%) an, die formativen OSCEs nicht zu absolvieren. Die am häufigsten genannten Faktoren für das Fernbleiben waren „Zeitknappheit“ (90/114; 78,9%), „scheinpflichtige Prüfungen sind wichtiger“ (80/110; 72,7%), „hohe Arbeitsbelastung im Studium“ (78/109; 71,6%) und „zu großer Aufwand“ (73/105; 69,5%). Demgegenüber wurden Faktoren wie „sehe keinen Nutzen“ (17/109; 15,6%) oder „negative Einstellung zu OSCE“ (26/102; 25,5%) kaum genannt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen, dass eine Vielzahl der Studierenden nicht an den formativen OSCEs teilnimmt. Ausschlaggebend für die Nicht-Teilnahme scheint in erster Linie eine erschöpfte Arbeitskapazität der Studierenden zu sein. Zum Erreichen höherer Teilnehmerzahlen bei den formativen OSCEs sollte die Fakultät für die Studierenden mehr Freiräume im Curriculum schaffen.


Literatur

1.
Black NM, Harden RM. Providing feedback to students on clinical skills by using the Objective Structured Clinical Examination. Med Educ. 1986;20(1):48-52. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1986.tb01041.x External link
2.
Rushton A. Formative assessment: a key to deep learning? Med Teach. 2005;27(6):509-513. DOI: 10.1080/01421590500129159 External link