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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Diskriminanzvalidität & Fairness von Multiple-Mini-Interviews im Auswahlverfahren

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jessica Heidmann - Universität Oldenburg, Fakultät VI, Oldenburg, Germany
  • Kirsten Gehlhar - Universität Oldenburg, Fakultät VI, Oldenburg, Germany
  • Martina Kadmon - Universität Oldenburg, Fakultät VI, Oldenburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc057

doi: 10.3205/17gma057, urn:nbn:de:0183-17gma0575

Published: November 24, 2017

© 2017 Heidmann et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Im Rahmen des Medizinauswahlverfahrens an der European Medical School (EMS) Oldenburg durchlaufen die Bewerber 6 Multiple-Mini-Interviews (MMIs), in denen u.a. kommunikative Fähigkeiten und Teamkompetenz gefordert werden. Die MMI sollen nicht-kognitive Kompetenzen abbilden. Zur Überprüfung dieser Zielsetzung wurde untersucht, ob kognitive oder soziodemographische Variablen Einfluss auf die Bewältigung der MMIs haben.

Methoden: Die MMIs bestehen aus 5 Stationen (Gruppendiskussion, schriftliche Selbstreflexion, Patientengespräch, Interaktionsübung, Diskussion eines ethischen Problems) und einem Auswahlgespräch. Überprüft wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen der Gesamtbewertung der MMIs bzw. Einzelbewertungen der Stationen und Alter, Geschlecht, Abiturnote, Ergebnis im Test für medizinische Studiengänge (TMS) und einer vorliegenden medizinnahen Ausbildung. Es wurden alle Kandidaten, die am Auswahlverfahren der Hochschule teilgenommen haben, seit der Gründung der EMS im Jahr 2012 (bis WS 2016) in die Untersuchung miteinbezogen (n=277).

Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Zusammenhang der Gesamtbewertung der MMIs mit kognitiven Leistungen im TMS oder im Abitur festgestellt werden. Auch besteht kein Zusammenhang mit Alter oder dem Geschlecht. Bewerber, die bereits über eine abgeschlossene medizinnahe Ausbildung verfügten, schnitten sowohl bei der Gesamtbewertung der MMIs (p=,02; r=,14) als auch beim Auswahlgespräch (p=0,005; r=,17) leicht, aber signifikant besser ab. Diese Ergebnisse stimmen mit einer Untersuchung von Simmenroth-Nayda et al. [1] überein.

Weiterhin schnitten männliche Bewerber im Auswahlgespräch (p=,031; r=,13) geringfügig besser ab.

Diskussion: Das Ziel mit MMIs nicht-kognitive Eigenschaften der Bewerber zu erfassen, wird durch die bisherigen Daten gestützt. Im nächsten Schritt sollen Zusammenhänge zwischen den Variablen des Auswahlverfahrens und den späteren Studiennoten der Bewerber untersucht werden.


Literatur

1.
Simmenroth-Nayda A, Meskauskas E, Burckhardt G, Görlich Y. Das neue Göttinger Auswahlverfahren für Medizin – welche Bewerber können profitieren? Z Evid Fortbild Qual Gesundheitswes. 2014;108(10):609-617. DOI: 10.1016/j.zefq.2014.09.024 External link