gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Identifikation von Schlüsselkompetenzen für Absolventen des Medizinstudiums – Ergebnisse einer Delphi-Foresight-Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Bernhard Steinweg - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Germany
  • Katja Mehlis - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Germany
  • Nicolas Haverkamp - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Germany
  • Ruth Lagies - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Bonn, Germany
  • Nils Thiessen - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Bonn, Germany
  • Maria Wittmann - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Bonn, Germany
  • Johannes Breuer - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Bonn, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc055

doi: 10.3205/17gma055, urn:nbn:de:0183-17gma0554

Published: November 24, 2017

© 2017 Steinweg et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Was müssen Berufseinsteiger nach dem praktischen Jahr (PJ) an ihrem ersten Arbeitstag können? Ausgehend von dieser Frage wurde an der medizinischen Fakultät Bonn im Rahmen des Innovationsclusters PJ eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse zu einer präziseren Ausrichtung der medizinischen Ausbildung hinsichtlich der tatsächlichen Anforderungen im Berufsalltag angehender Mediziner genutzt werden sollen.

Methoden: Für die Entwicklung eines Anforderungsprofils für ärztlichen Berufsanfänger wurde ein mehrstufiges Foresight-Delphi-Verfahren angewendet und ein vorläufiger Kompetenzkatalog mittels qualitativer Telefonbefragung von 33 medizinischen Experten erstellt. Nach Abgleich der Daten mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) [www.nklm.de] und weiterer Literatur wurden Schlüsselkompetenzen definiert, die mittels quantitativer und zur Konsensfindung mehrstufig angelegter Online-Befragung durch eine repräsentative Stichprobe aus Vertretern sämtlicher medizinischer Fach- und Funktionsbereiche (n=574) hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet wurden.

Ergebnisse: Es konnten verschiedene Schlüsselkompetenzen entwickelt werden, die durch alle Befragten in großer Übereinstimmung als hoch relevant für junge Ärzte beurteilt wurden. Darüber hinaus konnten statistisch bedeutsame Unterschiede in den Relevanzurteilen zwischen verschiedenen Untersuchungsgruppen wie PJ-Absolventen und Chefärzte festgestellt werden. Eine faktoren- und skalenanalytische Überprüfung mit hervorragenden Testgütekriterien (u.a. Cronbach's α=.934) ermöglichte eine erneute, praxisnähere Adjustierung der identifizierten Kompetenzfelder.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sollen zur inhaltlichen Neuausrichtung der PJ-Ausbildung genutzt werden, indem Lehrstrategien für die identifizierten Schlüsselkompetenzen entwickelt und in die PJ-Manuale integriert werden sollen. Zudem befindet sich eine Nachfolgestudie in Planung, die die Implementierung im klinischen Setting evaluieren soll.


Literatur

1.
Ochsmann E, Drexler H, Schmid K. Berufseinstieg bereitet vielen Absolventen Probleme. Dtsch Ärztebl. 2010;107(14):A-654/B-570/C-562.
2.
Öchsner W, Forster J. Approbierte Ärzte - kompetente Ärzte? Die neue Approbationsordnung für Ärzte als Grundlage für kompetenzbasierte Curricula. GMS Z Med Ausbild. 2005;22(1):Doc04. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2005-22/zma000004.shtml External link
3.
Pinilla S. Heyse V, Schircks AD (Hrsg): Kompetenzen in der Humanmedizin. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(1):Doc3. DOI: 10.3205/zma000895 External link
4.
Nikendei C, Krautter M, Celebi N, Obertacke U, Jünger J. Final year medical education in Germany. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2012;106(2):75-84. DOI: 10.1016/j.zefq.2012.01.002 External link
5.
Raupach T, Vogel D, Schiekirka S, Keijsers C, Ten Cate O, Harendza S. Increase in medical knowledge during the final year of undergraduate medical education in Germany. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(3):Doc33. DOI: 10.3205/zma000876 External link
6.
Schrauth M, Weyrich P, Kraus B, Jünger J, Zipfel S, Nikendei C. Lernen am späteren Arbeitsplatz: Eine Analyse studentischer Erwartungen und Erfahrungen im Praktischen Jahr". Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2013;103(3):169-174. DOI: 10.1016/j.zefq.2008.05.005 External link
7.
Jilg S, Möltner A, Berberat P, Fischer MR, Breckwoldt J. Wie bewerten im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte die Bedeutung der Rollen-definierenden Kompetenzen des CanMEDS-Modells und ihre Umsetzung für die Ausbildung im Praktischen Jahr? GMS Z Med Ausbild. 2015;32(3):Doc33. DOI: 10.3205/zma000975 External link
8.
Berberat P, Harendza S, Kadmon M, Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, GMA-Ausschuss für Weiterbildung. Anvertraubare professionelle Tätigkeiten – Sichtbarwerden von Kompetenzen in der Weiterbildung. Positionspapier des Ausschusses Weiterbildung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). GMS Z Med Ausbild. 2013;30(4):Doc47. DOI: 10.3205/zma000890 External link