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Hintergrund und Fragestellung: Bislang mussten Studierende der Humanmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen im klinischen Studienabschnitt zwei summative OSCEs ablegen (Ärztliche Basisfertigkeiten und HNO-OSCE). Im Wintersemester 16/17 wurde für Studierende am Ende des 6. Klinischen Semesters nun ein „PJ-Reife-OSCE“ eingeführt.

Material und Methoden: In der 7. Semesterwoche nahmen alle Studierenden (n=148) an dem neuen OSCE teil, der aus 9 Stationen bestand. Die geprüften praktischen Fertigkeiten waren komplex, die Lernziele entsprachen der PJ-Reife gemäß NKLM. Evaluationen wurde von den Studierenden (n=146) und den Prüfern (n=51) erhoben. Die Prüfungsergebnisse wurden pro Station mittels aus Einzelitems zusammengesetzten Checklisten sowie einer Gesamtnote erhoben. Diese beiden Bewertungen wurden im Verhältnis 70:30 gewichtet.

Ergebnisse: 51 von 71 Prüfer/innen (72%) sowie 146 der teilnehmenden Studierenden (98%) komplettierten die Evaluation. Insgesamt bestand eine hohe Zufriedenheit mit der Gesamtkonzeption des OSCEs. Für einzelne Stationen ergaben sich aus den Freitextkommentaren Änderungsvorschläge; ebenso ergaben sich zu zwei geprüften Fertigkeiten gehäuft Hinweise auf Mängel in der praktischen Lehre.

Als Prüfungsergebnisse wurden in den einzelnen Stationen von den Studierenden (n=148) Durchschnittsnoten zwischen 1,3 und 4,7 erreicht. Im Mittel wurden 77% der Checklistenitems erfüllt (Spannweite: 35-94%). Das Cronbach‘s Alpha für die Gesamtprüfung betrug 0,613 und lag für die einzelnen Stationen zwischen 0,368 und 0,789. Zudem zeigten sich in 7 von 9 Stationen keine Ratereffekte.

Diskussion/Schlussfolgerung: Ein „PJ-Reife-OSCE“ konnte an der UMG erfolgreich implementiert werden. Fachspezifische Schlussfolgerungen für die Lehre von praktischen Fertigkeiten im Bereich von Schlüsselkompetenzen können gezogen werden. Die Prüfungsform wird trotz des großen personellen und organisatorischen Aufwandes bei Lehrenden und Studierenden mehrheitlich positiv bewertet.