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Erfassung der Relevanz ärztlicher Kompetenzfacetten für den Berufsbeginn durch ÄrztInnen und Medizinstudierende
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Published: | November 24, 2017 |
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Fragestellung: Mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) liegt eine Richtlinie für die Gestaltung medizinischer Curricula in Deutschland vor. Nicht alle Kompetenzfacetten sind für den ärztlichen Berufsbeginn von gleicher Bedeutung. Ziel dieser Studie war es, Kompetenzfacetten auf ihre Bedeutsamkeit für den ärztlichen Berufsbeginn durch ÄrztInnen und Medizinstudierende bewerten zu lassen.
Methoden: Es wurden 475 ÄrztInnen chirurgischer und internistischer Fächer sowie 728 Medizinstudierende des ersten und letzten Studienjahres am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf eingeladen, in einer Onlinebefragung 25 ausgewählte Kompetenzfacetten ihrer Relevanz nach für den ärztlichen Berufsbeginn zu ordnen. Die ersten fünf Rangplätze erhielten fünf Punkte, die nächsten fünf Rangplätze vier, usw. Die sich so für die verschiedenen Gruppen ergebenden Ranglisten wurden verglichen.
Ergebnisse: Sowohl für ÄrztInnen als auch für Studierende insgesamt spielt „Verantwortung“ beim Berufsbeginn die wichtigste Rolle. ÄrztInnen geben die Kompetenzfacetten „Teamwork und Kollegialität“ sowie „Struktur, Arbeitsplanung und Dringlichkeit“ als signifikant relevanter an als Studierende. Für diese sind die Kompetenzfacetten „Aktives Zuhören gegenüber PatientInnen“, „Beratung von PatientInnen“ und „Umgang mit Emotionen von PatientInnen/Angehörigen“ signifikant wichtiger. Während es zwischen leitenden ÄrztInnen und AssistenzärztInnen nur einen signifikanten Unterschied gab in der höheren Bewertung von „Umgang mit Fehlern“ durch AssistenzärztInnen, bewerteten PJ-Studierende „Struktur, Arbeitsplanung und Dringlichkeit“, „Umgang mit Fehlern“ sowie „Kommunikation mit Kollegen“ als signifikant relevanter als Erstsemester-Studierende.
Schlussfolgerungen: Kompetenzfacetten, die für den Berufseinstieg besonders wichtig sind, sollten bei der curricularen Planung speziell berücksichtigt werden. Sie sollten außerdem für Lehrende und Studierende in ihrer Bedeutung transparent gemacht werden.