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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Herausforderungen und Möglichkeiten interprofessioneller Lernangebote für die Gesundheitsberufe

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Kathrin Reichel - Berlin, Deutschland
  • Stefan Dietsche - Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP6-708

doi: 10.3205/16gma208, urn:nbn:de:0183-16gma2089

Published: September 5, 2016

© 2016 Reichel et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Interprofessionelles Lernen wird von vielen Institutionen empfohlen, vor allem in Anbetracht aktueller Herausforderungen der Gesundheitsversorgung [1], [2]. Auswertungen von Modellprojekten zeigen eine deutlich positive Bewertung des Nutzens durch die TeilnehmerInnen. Diesem Potenzial und den Chancen interprofessionellen Lernens stehen vielfach beschriebene Barrieren und Herausforderungen gegenüber [3]. Der Posterbeitrag geht der Frage nach, welche Hürden bei der Implementierung solcher Angebote zu bewältigen sind und stellt exemplarisch anhand eines interprofessionellen Projektes für Studierende der Medizin, Pflege und Therapieberufe dar, wie diese bewältigt werden können.

Methode: Anhand einer Literaturanalyse werden typische Herausforderungen/Barrieren für interprofessionelles Lernen strukturiert zusammengetragen.

Ergebnisse: Strukturelle Hürden für die Umsetzung interprofessioneller Lernangebote sind z. B. Unterschiede zwischen den Studiengängen hinsichtlich der Anrechnung durch unterschiedliche ECTS für Wahlmodule, unterschiedlicher curricularer Aufbau und Ablauforganisation. Am Beispiel eines Lehr-/Lernprojektes wird aufgezeigt, wie interprofessionelle Lerneinheiten trotzdem in die unterschiedlichen Curricula integriert werden können.

Diskussion: Die Ergebnisse verdeutlichen, wie heterogen und damit hinderlich für übergreifende Angebote die strukturellen Vorgaben und Rahmenbedingungen für Ausbildungs- und Studiengänge in den Gesundheitsberufen sind und zeigt Reformbedarf auf. Das Praxisbeispiel ermutigt, diese Spielräume dennoch kreativ zu nutzen.

Take home message: Der Posterbeitrag weist darauf hin, wie voraussetzungsreich die Umsetzung interprofessioneller Lernangebote für die Gesundheitsberufe ist und zeigt auf, wie typische Barrieren bewältigt werden können. Es braucht Ressourcen und Bereitschaft aller Beteiligten auf allen Hierarchieebenen, um entsprechende Angebote zu realisieren.


Literatur

1.
Frenk J, Chen L, Bhutta ZA, Cohen J, Crisp N, Evans T, Fineberg H, Garcia P, Ke Y, Kelley P, Kistnasamy B, Meleis A, Naylor D, Pablos-Mendez A, Reddy S, Scrimshaw S, Sepulveda J, Serwadda D, Zurayk H. Health professionals for a new century: transforming education to strengthen health systems in an interdependent world. Lancet. 2010;376(9756):1923-1958. DOI: 10.1016/S0140-6736(10)61854-5 External link
2.
World Health Organization WHO – Health Professions Networks Nursing & Midwifery Human Resources for Health. Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Genf: World Health Organization; 2010.
3.
Abu-Rish E, Kim S, Choe L, Varpio L, Malik E, White AA, Craddick K, Blondon K, Robins L, Nagasawa P, Thigpen A, Chen LL, Rich J, Zierler B. Current trends in interprofessional education of health sciences students: A literature review. J Interprof Care. 2012;26(6):444-451. DOI: 10.3109/13561820.2012.715604 External link