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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

The assessment drives the curriculum? Eine Bestandsaufnahme der aktuell eingesetzten Prüfungsformate an den Medizinischen Fakultäten in Baden Württemberg im Rahmen des Verbundprojektes „Kompetenzorientiert Lernen, Lehren und Prüfen in der Medizin“ (Merlin)

Vortrag

  • corresponding author Daniela Suchy - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Andreas Möltner - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Peter Brüstle - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Kompetenzzentrum Evaluation in der Medizin Baden-Württemberg, Freiburg, Deutschland
  • Daniela Mohr - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Kompetenzzentrum für Hochschuldidaktik in der Medizin Baden-Württemberg, Tübingen, Deutschland
  • Johannes Rahe - Universität Mannheim, Kompetenzzentrum Praktisches Jahr Baden-Württemberg, Mannheim, Deutschland
  • Anna Vander Beken - Universität Ulm, Kompetenzzentrum E-learning in der Medizin Baden-Württemberg, Ulm, Deutschland
  • Jobst-Hendrik Schultz - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Jana Jünger - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV17_04

doi: 10.3205/13gma250, urn:nbn:de:0183-13gma2503

Published: August 20, 2013

© 2013 Suchy et al.
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Text

Einleitung/Fragestellung: Prüfungen sind zentral im Curriculum: Sie bestimmen das Lernverhalten der Studierenden („assessment drives learning“) und tragen entscheidend zur Qualität der medizinischen Versorgung bei. Mit der Einführung der novellierten Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) im Jahr 2002 wurde eine erhöhte Praxisorientierung des Medizinstudiums an den Universitäten gefordert. Damit erhielten fakultätsinterne Prüfungen im 2. Abschnitt eine enorme Bedeutung. Das Ziel der vorliegenden Studie ist, einen Überblick über die eingesetzten Prüfungsformate und der Prüfungspraxis an den beteiligten Medizinischen Fakultäten Freiburg, Heidelberg, Mannheim und Tübingen des Verbundprojektes Merlin zu geben.

Methode: Art und Umfang der eingesetzten Prüfungsformate für alle Leistungsnachweise gemäß ÄAppO des 1. und 2. Abschnitts des Medizinstudiums (54 benotete Leistungsnachweise) wurden über einen Kurzfragebogen erhoben. Dazu wurden die einzelnen Prüfungsverantwortlichen zwischen Oktober 2012 und Jänner 2013 durch die Transferpartner für Prüfungen des Verbundprojektes direkt vor Ort befragt und Ergänzungen bzw. Korrekturen der Angaben durchgeführt. Die Erhebung und Auswertung wurde zentral vom Kompetenzzentrum Prüfungen koordiniert. Zusätzlich wurde die Qualitätssicherung der Prüfungen durch Fragen zur Aufgabenbegutachtung und statistischerAuswertungerhoben und deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Bei den Prüfungsformaten überwiegen eindeutig schriftliche Prüfungen. Über zwei Drittel aller Leistungsnachweise an einer Fakultät werden über Multiple-Choice-Prüfungen erworben. Im 1. Abschnitt haben mündliche Prüfungen, Präsentationen und Testate einen hohen Anteil, während im 2. Abschnitt häufig praktische Prüfungsformeneingesetzt werden. Bei rund einem Sechstel aller Leistungsnachweise werden OSCEs durchgeführt und bei insgesamt sechs Leistungsnachweisen werden die praktischen Prüfungsformen Mini-CEX, Encounter Cards oder Portfolio verwendet. Ein Review der Aufgaben vor der Prüfung erfolgt bei rund der Hälfte aller Leistungsnachweise, für die Angaben vorliegen, und eine statistische Auswertung bei rund 60%.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass zwar an allen beteiligten Fakultäten praktische Prüfungen vor allem im klinischen Teil durchgeführt werden, allerdings der überwiegende Anteil der Prüfungen im MC-Format stattfindet. Ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit im Projekt wird es deshalb sein, kompetenzbasierte Prüfungsformate und –inhalte, die dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) entsprechen, anteilsmäßig in den fakultätsinternen Prüfungen zu verstärken.