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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

„Mit dieser Leistung bin ich zufrieden“ – Wie generieren Studierende ein Urteil ihrer Gesprächsführungfertigkeiten?

Vortrag

  • corresponding author Michaela Wagner-Menghin - Medizinische Universität Wien, Department für Medizinische Aus- und Weiterbildung, Wien, Österreich
  • Jan van Dalen - Maastricht University, School of Health Professions Education, Maastricht, The Netherlands
  • Jeroen van Merrienboer - Maastricht University, School of Health Professions Education, Maastricht, The Netherlands
  • Anique De Bruin - Maastricht University, School of Health Professions Education, Maastricht, The Netherlands

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV12_06

doi: 10.3205/13gma222, urn:nbn:de:0183-13gma2225

Published: August 20, 2013

© 2013 Wagner-Menghin et al.
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Outline

Text

Studierende sind vielfach nur eingeschränkt in der Lage ihre Leistung selbst zu beurteilen [1], [2], [3]. Dies beeinträchtigt das Lernen und das Üben [4], [5] von Fertigkeiten wie sie z.B. im Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gesprächen benötigt werden, weil der Großteil des Übens in selbstgesteuerter Form in passenden Praxiseinrichtungen erfolgt. Fehlt dort strukturiertes Feedback, ist genaue Selbstbeurteilung für erfolgreiches Lernen und Üben essentiell. Zwar gibt es experimentelle Ansätze zur Verbesserung der Genauigkeit der Selbsteinschätzung [6], [7], doch ist es derzeit nicht möglich einen Eindruck darüber zu bekommen, welche Maßnahmen aus welchem Grund wirksam sind. Auch müssen diese Ideen in den praktischen Kontext des Übens von Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gesprächen übertragen und erprobt werden.

Fragestellung: Untersucht wird wie Studierende der Medizin, die Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gespräche üben, beim Generieren von Urteilen über ihre Leistung vorgehen. Dabei geht es zunächst darum ein kognitives Modell von Selbsteinschätzung [8] für diesen Anwendungsbereich zu erproben und anzupassen.

Methode: Studierende wurden gebeten, schriftlich auszuführen, wie sie Selbstbeurteilungen ableiten, wenn sie im Rahmen der Vorbereitung für die praktische Prüfung zur Feststellung der Famulaturreife Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gespräche üben. Das Material von 20 Studierenden wurde mit qualitativen Analysetechniken ausgewertet um das kognitive Modell von Selbsteinschätzung im Anwendungsbereich Üben von Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gesprächen zu erproben und anzupassen. Zusätzlich werden Häufigkeiten ausgewertet, um die qualitativen Eindrücke aus den Daten zu validieren.

Ergebnisse: Die Studie ermöglicht detaillierte Einblicke wie das, was wir im Rahmen des Gesprächsführungstrainings vermitteln, in der selbständigen Übungspraxis umgesetzt wird. Sie zeigt, dass das kognitive Modell der Selbsteinschätzung in diesem Bereich grundsätzlich anwendbar ist und schlägt bereichsspezifische Adaptierungen vor. Basierend auf diesem kognitiven Modell können nunmehr Interventionen zur Verbesserung der Selbsteinschätzung der eigenen Gesprächsführungsleistung entwickelt und experimentell erprobt werden.


Literatur

1.
Boud D, Falchikov N. Quantitative Studies of Student Self-Assessment in Higher-Education - A Critical Analayses of Findings. High Educ. 1989;18(5):529-549. DOI: 10.1007/BF00138746 External link
2.
Colthart I, Bagnall G, Evans A, Allbutt H, Haig A, Illing J, McKinstry B. The effectiveness of self-assessment on the identification of learner needs, learner activity, and impact on clinical practice: BEME Guide no. 10. Med Teach. 2008;30(2):124-45. DOI: 10.1080/01421590701881699 External link
3.
Eva KW, Regehr G. Exploring the divergence between self-assessment and self-monitoring. Adv Health Sci Educ. 2011;16(3):311-329. DOI: 10.1007/s10459-010-9263-2 External link
4.
Eva KW, Armson H, Holmboe E, Lockyer J, Loney E, Mann K, Sargeant J. Factors influencing responsiveness to feedback: on the interplay between fear, confidence, and reasoning processes. Adv Health Sci Educ. 2012;17(1):15-26. DOI: 10.1007/s10459-011-9290-7 External link
5.
McConnell MM, Regehr G, Wood TJ, Eva KW. Self-monitoring and its relationship to medical knowledge. Adv Health Sci Educ. 2012;17(3):311-323. DOI: 10.1007/s10459-011-9305-4 External link
6.
Martin D, Regehr G, Hodges B, McNaughton N. Using Videotaped Benchmarks to Improve the Self-assessment Ability of Family Practice Residents. Acad Med. 1998;73:1201-1206. DOI: 10.1097/00001888-199811000-00020 External link
7.
De Bruin AB, Thiede KW, Camp G, Redford J. Generating keywords improves metacomprehension and self-regulation in elementary and middle school children. J Exper Child Psychol. 2011;109(3):294-310. DOI: 10.1016/j.jecp.2011.02.005 External link
8.
Koriat A. Monitoring one's own knowledge during study: A cue-utilization approach to judgments of learning. J Exper Psychol Gen. 1997;126(4):349-370. DOI: 10.1037/0096-3445.126.4.349 External link