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Niedrigschwellige Lernzieloperationalisierung in Verbindung mit webbasierter Curriculumskartierung verbessert die Abstimmung interdiziplinärer Lehrveranstaltungen und das Erreichen der angestrebten Outcomes
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Published: | August 20, 2013 |
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Einführung: Sowohl die traditionelle Lernzieloperationalisierung nach Bloom als auch Weiterentwicklungen sind zunehmend in die Kritik geraten, weil ihr isolierter Einsatz oft zu redundanten, unabgestimmten und kaum zu bewältigenden „Lernzielbergen“ führt. Zudem ist das Eindenken in die notwendigen Taxonomien zeitaufwendig und die kleinteilige Definition von Lernzielen widerspricht auf den ersten Blick der Entwicklung outcome- oder kompetenzbasierter Spiralcurricula [1]. Andererseits benötigen Dozierende klare, schnell zugängliche und selbsterklärende Lernziele, weil sie sich aufgrund der Arbeitsverdichtung oft nicht zeitaufwendig interdisziplinär bzgl. des Erwerbs von Teilkompetenzen persönlich abstimmen können [2], [3], [4]. Auch Studierende sind zur gezielten Prüfungsvorbereitung auf eindeutige und messbare Lernziele angewiesen.
Methode: Innerhalb einer webbasierten Datenbank wurde ein strukturiertes Vokabular entwickelt, mit dessen Hilfe jedes kognitive Lernziel nach intuitiver Auswahl eines Verbs automatisch jeweils einer Kognitions- und Wissensdimension in Anlehnung an Andersen [5] zugeordnet wurde. Anschließend wurden die umfangreichen Lernziele (Semester 0) eines großen fächerübergreifenden Leistungsnachweises (138 Std. Vorlesung und 69 Std. Unterricht am Krankenbett pro Studierendem) im Rahmen eines Delphi-Verfahrens interdisziplinär abgestimmt, im Sinne eines Kerncurriculums reduziert, mit Hilfe der Curriculumskartierung [6] gegen definierte Outcomes abgebildet und wie beschrieben operationalisiert. Im Anschluss standen die Lernziele veranstaltungsbezogen online zur Verfügung. In einem zweistufigen Verfahren wurde dies erst nur unter Studierenden (Semester 1) und im folgenden Semester zusätzlich unter Dozierenden (Semester 2) bekannt gemacht. Mit Hilfe einer Likert-Skala bewerteten insgesamt 410 Studierende jeweils die eigene Nutzung der Lernziele, den Bezug der Lehrveranstaltungen zu den Lernzielen und die Abstimmung zwischen den Lehrveranstaltungen. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der standardisierten Semesterabschlussklausuren erfasst. Die Ergebnisse wurden mit Mann-Whitney-U Test verglichen.
Ergebnisse: Semester 1 brachte keinerlei Verbesserung der gemessenen Parameter gegenüber Semester 0. Stufe 2 führte zu einer signifikant höheren Nutzung der Lernziele durch die Studierenden, zu einem signifikant erhöhten Bezug der Lehrveranstaltungen zu den Lernzielen, zu einer signifikanten Verbesserung der interdisziplinären Abstimmung sowie signifikant besseren Ergebnissen der Abschlussklausur.
Schlussfolgerung und Ausblick: Sinnvoll eingesetzte Lernzieloperationalisierung steht nicht im Widerspruch zu Outcome-orientierten Curricula, sondern unterstützt niedrigschwellig das Erreichen der angestrebten Outcomes, wenn die Lernziele in Sinne der Definition eines Kerncurriculums von Dozierenden und Studierenden genutzt werden. Die beschriebene Methode wird auch im Rahmen der (Weiter-)Entwicklung des Modellstudiengangs Medizin erfolgreich eingesetzt.
Literatur
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- Crawshaw A. 'Team Teach': a novel approach to ward round teaching. Med Educ. 2010;44(5):499. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2010.03652.x
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- Foster K, Laurent R. How we make good doctors into good teachers: a short course to support busy clinicians to improve their teaching skills. Med Teach. 2013;35(1):4-7. DOI: 10.3109/0142159X.2012.731098
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- Anderson LW. Objectives, evaluation, and the improvement of education. Stud Educ Eval. 2005;31:02-112. DOI: 10.1016/j.stueduc.2005.05.004
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