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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Blended Learning in der Kieferorthopädie – als neue Lernkultur nicht denkbar ohne Bezug auf traditionelle Lernkultur

Vortrag

  • corresponding author Theresia Asselmeyer - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kieferorthopädie, Hannover, Deutschland
  • Jörn Krückeberg - Medizinische Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Hannover, Deutschland
  • Rainer Schwestka-Polly - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kieferorthopädie, Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV01_01

doi: 10.3205/13gma151, urn:nbn:de:0183-13gma1512

Published: August 20, 2013

© 2013 Asselmeyer et al.
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Outline

Text

Einleitung: In diesem Beitrag geht es um hochschuldidaktische Lehr-/Lernangebote aus Vergangenheit und Gegenwart im Blick auf deren Beitrag zur hochschuldidaktischen Vielfalt. Ausgehend davon, dass in jeder Kultur Ressourcen genutzt werden, um die Handlungsspielräume von Lernern zu erhöhen, werden im ersten Schritt die Errungenschaften klassischer didaktischer Modelle erörtert (Vorlesung, Seminare, Kurse), um sodann im zweiten Schritt moderne lehrergänzende Modelle als zukunftsweisende neue Lehr-/Lernkultur zu interpretieren.

Material und Methode: In einem neunjährigen Forschungsprojekt wurden im Rahmen der Vermittlung zahnmedizinisch-kieferorthopädischer Kompetenzen lehrergänzende multimediale Lehr- Lernangebote entwickelt, erprobt und evaluiert. Untersucht wurden dabei beispielsweise die Effekte auf Lernmotivation, Lernfreude, Akzeptanz und Lerneffektivität. Vor diesem Hintergrund wurde der Frage nachgegangen, inwieweit das integrierte Lernkonzept ‚Blended Learning‘ den Anspruch einer neuen Lernkultur rechtfertigt.

Ergebnisse: Die empirischen Ergebnisse stützen die These, dass über Blended Learning-Konzepte Lehre nachhaltig verändert werden kann: Es wird nachgewiesen, dass die Studierenden moderne Lernangebote im Blick auf die Motivation sowie auf die Einschätzung der Lerneffektivität als eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen traditionellen Lehrformen deuten und bewerten und dass sie diese ergänzenden Angebote gern nutzen. Darüber hinaus stehen die Studierenden solchen neuen multimedialen Lehr- Lernformen weitgehend aufgeschlossen gegenüber, erkennbar daran, dass sie ein deutliches Interesse an weiteren modernen multimedialen Lernangeboten in der aktuellen Ausbildung äußern.

Ausblick: Traditionelles Lernen und moderne Lernarrangements bilden den Kern einer neuen Lernkultur. Der enorme Wissenszuwachs und die rasante Verbreitung von Informationen und Wissen durch Telekommunikation stellt in diesem Kontext die bisherigen Formen der Wissensvermittlung nicht in Frage, sondern bedingt weitere Anforderungen an Lehrende, durch Implementierung neuer Inhalte an Hand innovativer Lernformen eine optimale Ausbildung zu gewährleisten. Dabei soll eine neue Lernkultur als eine hochschuldidaktische Kultur verstanden werden, die eine Neuorientierung der Deutung von Lernen, Lehren und Lernorganisation unterstreicht, gleichwohl aber die hohe Qualität herkömmlicher Lehre nicht ausblendet [1], [2], [3].


Literatur

1.
Mollenhauer K. Vergessene Zusammenhänge über Kultur und Erziehung. Weinheim: Juventa; 1994.
2.
Arnold R, Schüßler I. Wandel der Lernkulturen. Ideen und Bausteine für ein lebendiges Lernen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; 1998.
3.
Gasser P. Neue Lernkultur - eine integrative Didaktik. Aarau: Sauerländer Verlag; 1999. S.113