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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Mit Patienten kommunizieren und darüber reflektieren – Anamnesegruppen als effektives Mittel Gesprächskompetenzen und authentisches Auftreten zu lehren

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  • corresponding author Elisabeth Dinter - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Anamnesegruppen, Aachen, Deutschland
  • Janna-Lina Kerth - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Anamnesegruppen, Aachen, Deutschland
  • Josephine Waade - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Anamnesegruppen, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP08_07

doi: 10.3205/13gma074, urn:nbn:de:0183-13gma0740

Published: August 20, 2013

© 2013 Dinter et al.
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Hintergrund: Im Zuge der Änderungen der deutschen Approbationsordnung spielt der Unterricht in Arzt-Patienten-Kommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle. Für eine erfolgreich langwährende Beziehung zwischen einem Arzt und seinem Patient nehmen die Gesprächskompetenzen des Arztes eine große Schlüsselposition ein.

Anamnesegruppen haben sich seit über 30 Jahren im deutschsprachigen Raum etabliert – ein Konzept, in dem Studenten von Studenten eben diese Fähigkeiten erlernen.

An vielen medizinischen Fakultäten sind Anamnesegruppen ein freiwilliges Wahlfach oder eine mögliche Ergänzung zum Kernkurrikulum. Eine kleine Gruppe von Medizin- und Psychologiestudenten treffen sich einmal die Woche. Jede Woche führt einer der Teilnehmer ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem Patienten. Anschließend gibt die Gruppe dem Gesprächsführer Feedback und hat die Möglichkeit, sich über verschiedene Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung auszutauschen, das Gespräch zu diskutieren und Theoretisches zum Thema Kommunikation zu erarbeiten.

Methode: In Aachen sind die Teilnehmer dazu angehalten, vor und nach der Teilnahme einen Fragebogen auszufüllen. Es wird in Erfahrung gebracht, von welchen Elementen die Teilnehmer am meisten profitierten. Daneben werden die Studenten zur Selbsteinschätzung in verschiedenen Bereichen, unter anderem der Gesprächskompetenz und des sicheren Auftretens, gebeten. Dies geschieht vor und nach der Teilnahme mit Hilfe von Fünf-Punkte Likert Skalen.

Resultat: Wir fanden heraus, dass unsere Teilnehmer von allen Elementen der Anamnesegruppe profitierten, vermehrt jedoch von den Diskussionen und ihrem eigenen Anamnesegespräch.

Ebenso zeigte sich eine hoch signifikante Steigerung in der Selbsteinschätzung zu sicherem und authentischen Auftreten sowie emotionaler und formaler Gesprächskompetenz.

Fazit: Die Teilnahme an Anamnesegruppen führt zu hoch signifikanter Verbesserung in sicherem Auftreten und Gesprächskompetenz zukünftiger Ärzte. Nicht nur die Erfahrung im eigenen Patientengespräch, auch anderen dabei zuzuhören und darüber zu sprechen, ermutigt Studenten, aktiv über den Prozess der Kommunikation und sich daraus ergebende Effekte nachzudenken.

Anamnesegruppen als Form des peer-teaching sind ein kosteneffektiver Weg reflektierende Fähigkeit, Gesprächskompetenz und authentisches Auftreten zu lehren.