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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

E-Learning in der Palliativmedizin – Implementierung eines virtuellen Patientenfalls in die Lehre

Poster

  • corresponding author Christian Schulz - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • Ursula Wenzel-Mezburg - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • André Karger - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jürgen in der Schmitten - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • Torsten Trapp - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Transfusionsmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • Andrea Schmitz - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Düsseldorf, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP01_11

doi: 10.3205/13gma011, urn:nbn:de:0183-13gma0118

Published: August 20, 2013

© 2013 Schulz et al.
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Outline

Text

Hintergrund: Ziel der vorliegenden Projektarbeit war die Konzeption, Implementierung und Pilot-Evaluation eines interprofessionellen eLearning-Kurses Palliativmedizin (Querschnittsbereich 13) für Studierende der Humanmedizin [1]. Eine strukturierte, filmische Fallvignette stellt modellhaft den Wochenverlauf einer sterbenden Patientin und der Begleitung durch ihre Angehörigen auf einer Palliativstation dar. Studierenden werden in dem eLearning-Kurs durch das interaktive Fallbeispiel begleitet und können dadurch Teile der Lernziele erarbeiten und im Fallkontext integrativ erlernen. Eine Wissensüberprüfung am Ende eines Moduls bereitet auf die Abschlussprüfung vor und rundet das didaktische Konzept ab. Im eLearning-Kurs Palliativmedizin sind nicht nur unterschiedliche Fächer innerhalb der Medizin, sondern auch unterschiedliche Berufsgruppen wie Ärzte, Psychologen, Klinikseelsorger, Gesundheits- und Heilberufler gemeinsam am Unterricht i.S. einer interprofessionellen Lehrdidaktik beteiligt [2].

Methode: Die technische Realisierung erfolgte ueber die Casus-Lernplattform®. Ein zentrales didaktisches Element ist der Einsatz von Virtuellen Simulierten Patienten (VSP). Basis der Filmsequenzen mit VSP ist der Spielfilm „Ich sehe Dich“ – Ein Spielfilm des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin Düsseldorf (http://www.facebook.com/pallifilm). Der angebotene eLearning Basiskurs Palliativmedizin baut auf systematischer Didaktikforschung auf und verwendet insbesondere lernfördernde Elemente (emotionale Aktivierung, Erfolgserleben, kurzfristige Anwendungswiederholungen) um das sensible Thema zu lehren.

Ergebnisse: In der durchgefuehrten Vorstellung des Projektes und anschliessender Pilotevaluation (n=11) unter studentischen Teilnehmern am Wahlpflichtfach Palliativmedizin wurde der globale Gesamteindruck vom vorgestellten e-Learning-Modul auf einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (optimal) bewertet (n=11; mw=8,5; md=9; s=0,8). Eine Fokusgruppendiskussion ergab Verbesserungsvorschlaege zur Menüführung, Einschätzung des zeitlichen Aufwandes und der Integration von Multiple Choice-Fragen in die Module. Die genannten Feedback-Punkte wurden angepasst und der Kurs wird nun erstmalig im SS2013 fuer alle Medizinstudierenden im 4. Studienjahr angeboten.

Diskussion: Der Einsatz von blended-Learning ist eine interessante Möglichkeit, um insbesondere palliativmedizinische Fertigkeiten und Haltungen zu lehren [3]. Durch den Einsatz eines virtuellen Patienten- und Familienbeispiels kann ethischen Bedenken gegenüber der Einbindung von hoch vulnerablen Patienten entsprochen werden und gleichzeitig eine sichere Lernumgebung zum Umgang mit Sterben und Tod generiert werden. Darüber hinaus können Situationen realistisch dargestellt und bearbeitet werden (Sterbephase, Rituale nach dem Tod, familiaere Konflikte), die klassischen Lehrformaten nicht zugänglich wären.


Literatur

1.
Schulz C, Moeller M, Seidler D, Schnell MW. Evaluating an evidence-based curriculum in undergraduate palliative care education: piloting a phase II exploratory trial for a complex intervention. BMC Med Educ. 2013;13:1.DOI: 10.1186/1472-6920-13-1 External link
2.
Just JM, Schnell MW, Bongartz M, Schulz C. Exploring effects of interprofessional education on undergraduate students behaviour: a randomized controlled trial. J Res Int Pract Educ. 2010;1(3):182-199.
3.
Ellman MS, Schulman-Green D, Blatt L, Asher S, Viveiros D, Clark J, Bia M. Using online learning and interactive simulation to teach spiritual and cultural aspects of palliative care to interprofessional students. J Palliat Med. 2012;15(11):1240-1247. DOI: 10.1089/jpm.2012.0038 External link