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Vermittlung von EbM-Grundlagen durch problemorientiertes Lernen (POL)
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Published: | September 18, 2012 |
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Hintergrund/ Fragestellung: Im Unterschied zu anderen Unterrichtsformen erfolgt beim problemorientierten Lernen (POL) die Auseinandersetzung mit möglichst praxisnahen Problemfällen vor der Erarbeitung der entsprechenden Lerninhalte. Ziel des Projektes ist die Untersuchung, ob POL zur Vermittlung von methodischem Grundlagenwissen der Evidenzbasierten Medizin (EbM) geeignet ist.
Methoden: Die POL-Veranstaltung "Grundlagen der EbM“ wird im Rahmen eines Lehrprojekts seit dem Sommersemester 2010 an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg als Wahlfach angeboten. Nach einer Einführung in den POL-Lernzyklus und in die systematische Literaturrecherche findet das 2-stündige POL-Tutorium in Kleingruppen mit höchstens 8 Teilnehmern wöchentlich statt. Die Veranstaltungsbewertung erfolgt durch Fallevaluationen, eine Abschlussevaluation, Rückmeldungen der Tutoren im Steuerkreis sowie durch die Auswertung der Logbücher.
Ergebnisse: In den Veranstaltungsevaluationen wurde das problemorientierte Lernen eindeutig als geeignete didaktische Methode zur Vermittlung von Grundkenntnissen der Evidenzbasierten Medizin bewertet. Es wurde vorgeschlagen, die Gruppen nach Vorkenntnissen der Teilnehmer zusammenzusetzen. Ursprünglich vorgesehene Unterrichtseinheiten zur Besprechung offen gebliebener Fragen erwiesen sich als überflüssig, da die Teilnehmer in der Lage waren, festgestellte Wissensdefizite selbständig in einem weiteren Lernzyklus zu beheben.
Schlussfolgerung: Problemorientiertes Lernen fördert die selbständige Aneignung von neuen Kenntnissen in besonderem Maße und sollte deshalb als zusätzliche didaktische Methode zur Vermittlung von methodischen Grundkenntnissen der Evidenzbasierten Medizin mehr Berücksichtigung finden.