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Ein Multi-Methoden-Ansatz für ein besseres Verständnis der Arzt-Patienten-Kommunikation
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Published: | September 18, 2012 |
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Fragestellung: Frühere Studien zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen der vom Patienten wahrgenommenen Empathie des Therapeuten und der zeitgleich erfassten physiologischen Konkordanz zwischen Patient und Therapeut bezüglich elektrodermaler Aktivität. Es ist jedoch nicht bekannt, welche Prozesse auf der Mikroebene der Interaktion ablaufen, wenn physiologische Konkordanz beziehungsweise Diskordanz auftritt. Ein besseres Verständnis dieser Mikroebene ist besonders wichtig, um "teachable moments“ bezüglich linguistischer und interaktioneller Merkmale herauszuarbeiten. Diese Studie untersucht, ob konkordante bzw. diskordante physiologische Reaktionen der Interaktionspartner Mikrophänomene des kommunikativen und interaktiven Verhaltens widerspiegeln.
Methode: In einer Pilotstudie wurden 20 Arzt-Patienten-Interaktionen gefilmt. Daran nahmen 20 Medizinstudenten und 20 standardisierte Patienten mit somatoformer Störung (abdominale Schmerzen) teil. Während des Gesprächs wurde die elektrodermale Aktivität der beiden Interaktionspartner erhoben. In einem Multi-Methoden-Ansatz wurden anschließend Momente hoher und niedriger physiologischer Konkordanz identifiziert und bezüglich des kommunikativen (verbalen und non-verbalen) Verhaltens linguistisch-gesprächsanalytisch untersucht.
Ergebnisse: Anhand ausgewählter Beispiele werden in diesem Beitrag Zusammenhänge zwischen kommunikativem Verhalten und physiologischer Konkordanz bzw. Diskordanz in der Arzt-Patienten-Interaktion aufgezeigt. Beispielsweise ging in einer Interaktion die hohe physiologische Konkordanz mit dem Ansprechen der Angst des Patienten, an Krebs zu leiden, einher.
Schlussfolgerung: Die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden ist ein vielversprechender Ansatz, um die Arzt-Patienten-Interaktion in ihrer Komplexität holistisch zu erfassen [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Marci CD, Ham J, Moran E, Orr SP. Physiologic correlates of perceived therapist empathy and social-emotional process during psychotherapy. J Nerv Ment Dis. 2007;195(2):103-111. DOI: 10.1097/01.nmd.0000253731.71025.fc
- 2.
- Maynard DW, Heritage J. Conversation analysis, doctor-patient interaction and medical communication. Med Educ. 2005;39(4):428-435. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02111.x
- 3.
- Heritage J. The interaction order and clinical practice: Some observations on dysfunctions and action steps. Patient Educ Couns. 2011;84(3):338-343. DOI: 10.1016/j.pec.2011.05.022