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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Fallbearbeitung online oder offline? Leistungsunterschiede im Vergleich

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma177

doi: 10.3205/11gma177, urn:nbn:de:0183-11gma1776

Published: September 26, 2011

© 2011 Störmann et al.
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Fragestellung: Das LMU-Staatsexamens-Repetitorium (LMU-StaR) bereitet Studenten auf das neue, seit Herbst 2006 geprüfte Examensformat vor, das neben Einzelfragen auch klinische Kasuistiken mit je 15 begleitenden Fragen beinhaltet. Die Studenten können die Repetitoriumsfälle entweder während einer Präsenzveranstaltung oder im Lauf der Woche auf einer Online-Lernplattform bearbeiten. Wir untersuchten, ob zwischen der Bearbeitung der Fälle modus-abhängige Leistungsunterschiede bestehen.

Methoden: Das LMU-StaR bietet den Studenten unterschiedliche Möglichkeiten der Teilnahme: Entweder besuchen sie eine Vorlesung und lösen anschließend zwei passende Kasuistiken (offline) oder sie bearbeiten die Fälle via Internet (online). Der Bearbeitungsmodus kann je Themenblock neu gewählt werden. Bei der Untersuchung wurden nur Studenten berücksichtigt, bei denen Leistungsdaten aus beiden Bearbeitungsmodi vorlagen, um Strukturgleichheit der Offline- und Online-Population zu erhalten. Leistungsdaten (offline und online) wurden mittels t-Test für verbundene Stichproben verglichen.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum hatten 69 Studenten im Mittel 33,3 Fälle bearbeitet, hiervon 14,8 offline (44,4%) und 18,5 online (55,6%). Der t-Test für verbundene Stichproben zeigte ein signifikantes Ergebnis des Mittelwertvergleichs von 0,78 Punkten (t(68)=3,14; p=0,002; 95%Cl [0,28; 1,27]; d=0,46) zwischen der Fallbearbeitung während der Präsenzveranstaltung (M 9,77 Punkte, SD 1,57) und auf unserer Online-Lernplattform (M 8,99 Punkte, SD 1,81). Dies entspricht bei 15 Fragen je Fall einer absoluten Reduktion des Mittelwerts um 5,2%.

Schlussfolgerung: Die Fallfragenbeantwortung zeigte im Mittel einen signifikanten Leistungsunterschied von etwa 5% je nach Bearbeitungsmodalität. Hierbei zeigten Studenten schlechtere Leistungen bei der Online-Bearbeitung. Inwiefern die zusätzliche Vorlesung für diesen Effekt verantwortlich ist, soll in einer weitergehenden Analyse untersucht werden.