Article
Das Wittener „Glöckchenmodell“: Ein innovatives Berechnungsmodell für Bestehens- und Notengrenzen von Prüfungen
Search Medline for
Authors
Published: | September 26, 2011 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Im Wittener Modellstudiengang Medizin wird zur Berechnung relativer Noten- und Bestehensgrenzen bei Multiple Choice (MC)-Prüfungen - im Vergleich zur Formel in §14(6) ÄAppO - ein alternativer Ansatz verfolgt, der die Standardabweichung (StdA) vom Mittelwert (Mw) aller Prüfungsteilnehmer berücksichtigt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Wie unterscheiden sich nun die Bestehens- und Notengrenzen bei Anwendung oben genannter Vorgehensweise auf Prüfungen verschiedener Schwierigkeitsgrade?
Methoden: Wir verglichen das Modell der Universität Witten/Herdecke (UW/H) und das der ÄAppO anhand empirischer Daten der MC-Klausuren in Humangenetik, Pathologie und Pädiatrie.
Ergebnisse: Zusätzlich zur Anpassung der Bestehensgrenze bei unerwartet schwierigen Prüfungen garantiert die Anwendung des Wittener Modells, dass hervorragende Leistungen - unabhängig von der Schwierigkeit einer Prüfung - entsprechend gute Zensuren erhalten und zugleich weniger gute Leistungen nicht unangemessen gut bewertet werden (Beispiel in Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Das Wittener Modell sorgt für Bewertungsgerechtigkeit, garantiert die Ausschöpfung des gesamten Notenspektrums auch bei besonders schwierigen Prüfungen und sieht dabei eine Anpassung für besonders einfache Prüfungen nicht vor.