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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Das Hochschuleigene Auswahlverfahren in Göttingen – ein Prädiktor für den Studienerfolg?

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Anne Simmenroth-Nayda - Universitätsmedizin Göttingen Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Erik Meskauskas - Universitätsmedizin Göttingen Referat Lehre, Göttingen, Deutschland
  • author Janka Koschack - Universitätsmedizin Göttingen Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma090

doi: 10.3205/11gma090, urn:nbn:de:0183-11gma0903

Published: September 26, 2011

© 2011 Simmenroth-Nayda et al.
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Text

Fragestellung: In Göttingen (semesterweise Zulassung) werden 30% der Studierenden über ein hochschuleigenes Auswahlverfahren (HAV) anhand von Motivationsschreiben und Bewerbungsgesprächen ausgewählt. Diese Gruppe ist bisher nicht nachverfolgt worden. Subjektiv wahrgenommen handelt es sich um sehr motivierte Studierende, die z.B. in fakultären Gremien und als studentische Tutoren überrepräsentiert sind. Die vorliegende Kohortenstudie sollte überprüfen, ob sich die Gruppe der HAV-Studierenden von der Gesamtgruppe bezüglich bestimmter Parameter des qualitativen und quantitativen Studienerfolgs unterscheidet.

Methoden: Es wurden insgesamt 5 Kohorten von Studierenden, beginnend mit den im WS 2006/2007 Erst-Immatrikulierten in die Analyse eingeschlossen. Erfasst wurden Geburtsdatum, Nationalität, Geschlecht, Zeitpunkt und Noten des Physikums und Noten aus einer OSCE-Prüfung (Basic-Life-Support und Anamnese-Erhebung) nach dem 1. klinischen Semester.

Ergebnisse: Insgesamt lagen die Daten von 1969 Studierenden zur Auswertung vor. 56% der Studierenden waren weiblich, das Durchschnittsalter betrug 23 Jahre. Bis zum April 2011 hatten 757 Studierende (58%) das Physikum und 463 (35%) die OSCE-Prüfung bestanden. In mündlichen und schriftlichen Prüfungsnoten unterschied sich die Gruppe der HAV-Studierenden (MW: 2,3 und 2,9) nicht von der Gesamtgruppe (MW: 2,4 und 2,8). Auch in der OSCE-Prüfung gab es keine signifikanten Unterschiede: Globalnote über die Anamnese-Station: für beide Gruppen 1,9, in beiden Gruppen erreichten 92% der Studierenden die maximale Punktzahl bei der Reanimationsstation. Signifikante Unterschiede bestanden in der Vorklinik: nur 3% der HAV-Gruppe im Gegensatz zu 10% der Gesamtgruppe verließen vor dem Physikum die Universität und 87% der HAV-Studierenden gegenüber 65% der Gesamtgruppe haben in der Regelstudienzeit (4 Semester) das Physikum abgelegt.

Schlussfolgerung: Studierende, die über das HAV in Göttingen zugelassen werden, unterscheiden sich nicht in theoretischen und praktischen Leistungspunkten von den über die ZVS zugelassenen Studierenden, zeigen aber in der Vorklinik eine höhere die Motivation bzw. Erfolg, das Physikum in der Regelstudienzeit abzulegen und fühlen sich der Göttinger Fakultät fester verbunden.