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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

„LiSt“ Lernen im Studium, eine longitudinale Erhebung der Lernstrategien der Studierenden im Fach Humanmedizin in München

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Christopher Adamczyk - LMU München, Neurologische Klinik, München, Deutschland
  • author Matthias Holzer - LMU München, Schwerpunkt Medizindidaktik, München, Deutschland
  • author Alexandra Hesse - TU München, Fakultät für Humanmedizin, Studiendekanat, München, Deutschland
  • author Reinhard Putz - LMU München, Anatomische Anstalt, München, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma061

doi: 10.3205/11gma061, urn:nbn:de:0183-11gma0613

Published: September 26, 2011

© 2011 Adamczyk et al.
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Outline

Text

Fragestellung: In dieser Arbeit wird untersucht, welche Lernstrategien von den Studierenden des Fachs Humanmedizin an der LMU München angewandt werden, wie sich diese im Laufe des Studiums verändern und welche Lernstrategien erfolgreich sind.

Methoden: Hierfür wurden, basierend auf dem von Wild und Schiefele (1994) entwickelten LiSt-Fragebogen 77 Items bezüglich kognitiver, metakognitiver und resourcenbezogener Strategien (interner und externer Ressourcen) erhoben. Als Bewertungsskala wurde eine fünfstufige Likertskala verwendet. Über abgefragte Prüfungsergebnisse wurden die befragten Studierenden in „gute“ und „nicht gute“ gruppiert. Anhand eines Personalisierungsschlüssels erfolgte die anonyme longitudinale Zuordnung der Datensätze. Die Befragung erfolgte zu Beginn der medzinischen Ausbildung, sowie nach dem 1. Staatsexamen an beiden Münchner Universitäten (LMU und TU). Eine weitere Befragung ist geplant.

Insgesamt wurden in vier Befragungen 1332 Datensätze erhoben. 259 Datensätze ließen sich über den Personalisierungsschlüssel anonym longitudinal personalisieren. Bei der Befragung während des klinischen Abschnittes wurden 161 Datensätze an der LMU und 36 an der TU erhoben.

Ergebnisse: Die Bereiche Planung, Zeitmanagement und Konzentration wurden im longitudinalen Verlauf höher gewertet. Alle anderen Bereiche (Organisation, Zusammenhänge, kritisches Prüfen, Wiederholen, Regulation, Überwachung, Anstrengung, Studienkollegen, Literatur, Lernumgebung) wurden im Verlauf niedriger gewertet. Es ließen sich 16 Items zur Unterscheidung „guter“ und „nicht guter“ Studierender finden. Diese betreffen in erster Linie die Bereiche Anstrengung und Konzentration, sowie die Bereiche Organisation, Wiederholung, Regulation und Planung. Die Trends des gesamten Studienkollektivs innerhalb der LMU und der TU entsprechen sich.

Schlussfolgerung: Insgesamt reduzieren die Studierenden im Studienverlauf ihre Lernstrategien in Richtung des Wesentlichen. „Gute“ Studierende lassen sich in erster Linie anhand interner Ressourcen bestimmen [1].


Literatur

1.
Wild KP, Schiefele U. Lernstrategien im Studium: Ergebnisse zur Faktorensuche und Reliabilität eines neuen Fragebogen. Z Diff Diagnos Psychol. 1994;15(4):185-200.