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Wissenschaftliche Ausbildung im Medizinstudium: Die Sozietäten an der Medizinischen Fakultät Heidelberg
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Published: | September 26, 2011 |
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Fragestellung: Die Gewinnung von qualifiziertem wissenschaftlichem Nachwuchs ist eine Kernaufgabe medizinischer Fakultäten. Fakultäre Strukturen für eine systematische wissenschaftliche Ausbildung sind im deutschsprachigen Raum außerhalb von Promotionskollegs selten [1], [2]. Dieser Beitrag stellt dar, wie eine erfolgreiche wissenschaftliche Förderstruktur geschaffen werden kann.
Methoden: An der Medizinischen Fakultät Heidelberg wurden sechs interdisziplinäre Verbünde vorklinischer und klinischer Fächer gegründet, die Sozietäten [3]. Diese widmen sich jeweils einem Schwerpunktgebiet der Medizin: Multidisziplinäre Onkologie (Czerny); Gehirn, Körper, Geist (Jaspers); Primärversorgung (Max Weber); Transplantationsmedizin (Sir Peter Medawar); Immunologie: Wissenschaft & Klinik (Witebsky); Interdisziplinäre Traumatologie des Kopfes (Unterharnscheidt) [http://www.mentoren-tutoren-programm.de].
Das Sozietätscurriculum ermöglicht den Studierenden ab dem dritten Fachsemester durch ausgewählte Lehrveranstaltungen, Gastvorträge, Journal Clubs und Laborpraktika Einblicke in aktuelle Forschungsfragen der einzelnen interdisziplinären Arbeitsgruppen. Zusätzlich können Studierende an thematischen Sozietätswochenenden und Kongressen teilnehmen.
Sozietätsübergreifend werden zur Unterstützung des Wissenschaftlichen Arbeitens und des Promotionsprozesses Workshops zu „Wissenschaftliches Schreiben“, „Promotion als Projekt“ und „Presenting Research Results“ angeboten.
Ergebnisse: Am Sozietätsprogramm haben insgesamt seit dem Start im Sommersemester 2008 in 32 Veranstaltungen N=792 Studierende regelmäßig teilgenommen. Es konnten 22 sozietätsübergreifende zum Teil mehrtägige Workshops mit insgesamt N=248 Teilnehmern angeboten werden.
Schlussfolgerung: Mit den Sozietäten wurde eine Struktur zur Nachwuchsförderung geschaffen, die wissenschaftliche Kompetenzen und wissenschaftliches Arbeiten gezielt unterstützt. Die hohe freiwillige Teilnahme zeigt, dass eine strukturierte fächerübergreifende Förderung der wissenschaftlichen Kompetenz dem Bedarf der Studierenden gerecht wird.
Literatur
- 1.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft. Klinische Forschung – Denkschrift. Bonn: Deutsche Forschungsgemeinschaft; 2000.
- 2.
- Deutsche Forschungsgemeinschaft. Empfehlungen der Senatskommission für Klinische Forschung - Strukturierung der wissenschaftlichen Ausbildung für Medizinerinnen und Mediziner. Bonn: Deutsche Forschungsgemeinschaft; 2010.
- 3.
- Jünger J, Schultz JH, Schönemann J, Wagener S, Drude N, Duelli R, Resch F. AMEE Guide Supplements: Peer-assisted learning: A planning and implementation framework. Guide supplement 30.6-Practical. Med Teach. 2009;31(1):55-56. DOI: 10.1080/01421590802298181