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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Welche Erkenntnisse nehme ich mit aus einem PBL Tutorium? Umfrage unter Studierenden eines Problem-Basierten-Bachelorstudiengang

Vortrag

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma012

doi: 10.3205/11gma012, urn:nbn:de:0183-11gma0128

Published: September 26, 2011

© 2011 Yürüker.
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Fragestellung: Studierende des Bachelorstudiengangs (BS) wurden über Ihre Erfahrungen in PBL-Tutorien befragt mit dem Ziel das seit 1996 bestehende PBL-Curriculum weiterzuentwickeln. Inhalt der Umfrage waren die emotionalen, kognitiven und sozialen Prozesse in einem Tutoriums. Das PBL umfasst während den drei 3 BS 4 Stunden Tutorien pro Woche mit 2 Fallbesprechungen, den Einsatz von ca. 240 Tutoren, die 650 Studierende betreuen. Die Resultate geben fundierte Einblicke darüber was ein Studierender aus einem Tutorium an Erkenntnissen mitnimmt und wie sich diese vertikal in einem Studiengang ändern.

Methoden: Ein elektronischer Fragebogen wurde auf dem Intranet der Fakultät anonymisiert durch Studierende ausgefüllt. Diese wurden per Mail und im Plenum über Ziele der Umfrage informiert. Die Auswertung erfolgte elektronisch. Der Teil "Freie Bemerkungen" wurde quantifiziert. Einige interessante Antworten wurden detailliert weiter analysiert.

Ergebnisse: Studierende sehen den Sinn der Tutorien. Jedoch stellt sich über die drei BS ein PBL-Überdruss ein, der das Resultat aus Zeitmangel, zuviel Inhalten und der rigiden Frequenz der Tutorien ist. Studierende im 3 Jahr PBL langweilen sich zunehmend in den Tutorien. Gemeinsame Ziele, Verantwortlichkeiten für die Gruppe und die Diskussion scheinen motivierend für den Lernprozess in Jahr 1 und 2. Der Profit aus der PBL-Gruppe nimmt aber drastisch vertikal ab. Die beim Übergang in klinische Studienjahre PBL-tangierenden anderen Unterrichtseinheiten erzeugen Druck auf Studierende und beeinflussen den Prozess der Tutorien ungünstig. Die Gruppendynamik nimmt vertikal von Jahr 1 bis 3 ab, zugunsten einer steigenden Individualität, was Lernprozesse betrifft. Unterrichtseinheiten, die ähnliche Lernziele wie die Tutorien aufweisen unterstützen die „PBL-Verdrossenheit“.

Schlussfolgerung: Die rigide Struktur des PBLs im Studium macht Studierenden Mühe. Die neue Planung muss tangierenden Unterricht zeitlich und inhaltlich besser mit den Tutorien optimieren, ohne dass die einzelnen Unterrichte an Autonomytät verlieren. Dem steigenden fehlenden Interesse an Gruppenprozessen wird mit Gruppenarbeiten und den Einzug von versch. Social Media entgegengetreten. Komplexe Fallbeispiele, wie von Studierenden erwünscht, setzt voraus, dass die Selbstudiumszeit gewährleistet ist [1], [2], [3].


Literatur

1.
Singaram VS, Dolmans DH, Lachman N, van der VIeuten CP. Perceptions of problem-based learning (PBL) group effectiveness in a socially culturally diverse medical student population. Educ Health (Abingdon). 2008;21(2):116.
2.
Chng E, Yew HJ, Schmidt HG. Effects of tutor-related behaviours on the process of problem-based learning. Adv Health Sci Educ. 2011. [Epub ahead of print].
3.
Rotgans JI, Schmidt HG. Cognitive engagement in the problem-based learning classroom. Adv Health Sci Educ. 2011. [Epub ahead of print].