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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Der interdisziplinäre Kopfkurs in der Zahnmedizin – die klinische Relevanz der Anatomie erfolgreich vermitteln

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Nicole Rafai - RWTH Aachen, Medizinische Fakultöt, Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Aachen, Deutschland
  • author Stefan Wolfart - RWTH Aachen, Medizinische Fakultöt, Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Aachen, Deutschland
  • author Lieven Nils Kennes - RWTH Aachen, Medzinische Fakultät, Institut für Medizinische Statistik, Aachen, Deutschland
  • author Irmgard Classen-Linke - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Institut für Molekulare und Zelluluäre Anatomie, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma010

doi: 10.3205/11gma010, urn:nbn:de:0183-11gma0107

Published: September 26, 2011

© 2011 Rafai et al.
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Text

Einleitung: Ein gutes anatomisches Wissen ist eine wesentliche Grundlage für den zahnärztlichen Praxisalltag. In den vorklinischen anatomischen Kursen findet meistens keine bewusste curriculare Verknüpfung mit den klinischen Fächern im Sinne eines interdisziplinären Austausches statt. Deshalb ist der Praxisbezug für die Studierenden oft kaum erkennbar, obwohl sie sich intensiv mit Strukturen auseinandersetzen, deren Kenntnis im klinischen Studienabschnitt die Grundlage für das Verständnis und das Erlernen zahnärztlicher Untersuchungstechniken und Behandlungsmethoden ist [1], [2].

Zielsetzung: Ziel dieses Projektes war deshalb die Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines interdisziplinären Konzeptes für den Kopf-Kurs der Anatomie, in dem relevante klinische Behandlungs- oder Untersuchungsmethoden curricular eingebunden sind.

Methode: Die Curricularentwicklung wurde in den 6 Schritten nach Kern durchgeführt [3]. Es wurde ein Workshop entwickelt, in dem die Studierenden die Palpationstechniken der orofazialen Muskulatur im Rahmen eines peer teaching-Ansatzes unter Berücksichtigung der Peyton-Methode [4] erlernen sollten. Als Unterrichtsmaterial wurden u.a. selbst produzierte Lehrvideos zur Vermittlung der praktischen Fertigkeiten eingesetzt.

Ergebnisse: Alle Zahnmedizinstudierenden des Kopfkurses 2010 (n=55) haben teilgenommen. Sie bewerteten das Konzept als sinnvolle Ergänzung des Kurses, welches die Zusammenhänge zwischen der Anatomie und Zahnmedizin deutlich machte. Es konnte ein geschätzter signifikanter Wissens- und Kompetenzzuwachs über mehr als 1,5 Stufen (5-stufige Likert-Skala) bei verschiedenen Palpationstechniken beobachtet werden (p<0,05).

Schlussfolgerung: Das interdisziplinär ausgerichtete Kurskonzept und die gemeinsam erstellten Unterrichtsmaterialien konnten Studierenden die klinische Relevanz der anatomischen Kursinhalte erfolgreich vermitteln


Literatur

1.
Guttmann GD, Ma TP, MacPherson BR. Making gross anatomy relevant to dental students. J Dent Educ. 2003;67(3):355–358.
2.
Wilson DR, Nava PB. Medical student responses to clinical procedure teaching in the anatomy lab. Clin Teach. 2010;7(1):14–18. DOI: 10.1111/j.1743-498X.2009.00349.x External link
3.
Kern DE, Thomas PA, Hughes MT. Curriculum development for medical education: A six-step approach. 2nd. Baltimore, Md: Johns Hopkins University Press; 2009. Zugänglich unter/available from: http://www.worldcat.org/oclc/300396839 External link
4.
Peyton JW. Teaching and learning in medical practice. Rickmansworth, UK: Manticore Europe Limited; 1998.