gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Fit für den OP!? - Eine fakultative Lehrveranstaltung für vorklinische Studierende der Humanmedizin

Postert

  • corresponding author presenting/speaker Anja Böckers - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm, Deutschland
  • Dominique Lippold - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm, Deutschland
  • Ulrich Fassnacht - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm, Deutschland
  • Tobias M. Böckers - Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ulm, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma205

doi: 10.3205/10gma205, urn:nbn:de:0183-10gma2059

Published: August 5, 2010

© 2010 Böckers et al.
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Text

Die erste Tätigkeit eines Medizinstudierenden im Operationssaal findet häufig zeitlich und inhaltlich losgelöst vom Curriculum der Humanmedizin in Pflegepraktika oder Famulaturen statt und ist mehrheitlich bei den Studierenden von dem Gefühl der Angst geprägt, sich in diesem "mystischen" Umfeld nicht korrekt zu verhalten. Bei dem Projekt "Fit für den OP" (FOP) handelt es sich um die Entwicklung und Implementieren einer fakultativen Lehrveranstaltung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie für den vorklinischen Studienabschnitt, die frühzeitig auf diese Tätigkeit vorbereiten soll. Angeknüpft an den makroskopisch anatomischen Kurs im 3. Fachsemester hatten 25 zufällig ausgewählte Teilnehmer die Möglichkeit für die Aufgaben im Operationssaal maßgebliche Fertigkeiten zu erlernen und ihr frisch erlerntes anatomisches Fachwissen auf den klinisch operativen Kontext zu transferieren. Demo-Operationen verdeutlichten die klinischen Relevanz des Erlernten und sollten eine zusätzliche Lernmotivation schaffen. Aufgeteilt auf zehn Einzeltermine nahmen die Teilnehmer an fünf Demo-Operationen teil bzw. übernahmen Verantwortung als erste OP-Assistenz bei den klinischen Kollegen, die diese Operationen durchführten. Kurstemine und OP's fanden im Theatrum anatomicum statt und nutzen die Möglichkeit, lebensnah an nach Thiel fixierten Körperspendern zu arbeiten. Im Weiteren wurden Fertigkeiten der chirurgischen Händedesinfektion, allgemeine Instrumentierlehre, Einführung in Nahtmaterial und - techniken, sowie die Vorbereitung des Patienten auf den operativen Eingriff vermittelt. Die Veranstaltung schloss mit einer OSPE-Prüfung ab. FOP konnte im WS 2009/10 erstmals erfolgreich implementiert werden. Die Teilnehmer erzielten im OSPE Ergebnisse zwischen 60,5 und 92%. Eine Überprüfung des Lehrerfolgs im tatsächlichen klinischen Kontext steht noch aus. Festhalten kann man aber bereits Folgendes: Die Studierenden evaluierten FOP exzellent und auch die klinischen Kollegen gaben an, selbst von der realitätsnahen "Operationsübung" und den vorklinisch-klinischen Brückenschlag zu profitieren. Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnten im SELLMO Motivationsfragebogen oder in den anatomischen Prüfungsleistungen keine signifikanten Unterschiede zur FOP-Teilnehmergruppe nachgewiesen werden.