gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Optimierung der Lehre durch multimodale, interaktive, vorlesungsbegleitende Homepage mit Moodle

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Sasan Khandanpour - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum, Essen, Deutschland
  • Yvonne Schmitt - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum, Essen, Deutschland
  • Nevitha Kumarasamy - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum, Essen, Deutschland
  • Michelle Yvonne Margold - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum, Essen, Deutschland
  • Raimund Erbel - Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum, Essen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma192

doi: 10.3205/10gma192, urn:nbn:de:0183-10gma1920

Published: August 5, 2010

© 2010 Khandanpour et al.
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Die Informationstechnologie (IT) hat rasante Fortschritte erlebt. Die Einführung von Web 2.0 Technologien hat die Struktur des Internet entscheidend dezentralisiert. Diese Umstrukturierungen der IT bewirkt eine Veränderung in der Denk- und Arbeitsweise der Studenten sowie ihres eigenständigen Lernprozesses.

Grundgedanke: Eine vorlesungsbegleitende Homepage (vHP) (Pilotprojekt 2006-2009) sollte den eigenständigen Lernprozess der Studenten nach der Vorlesung unterstützen. Die vHP wurde über je 23 Tage für das Fachgebiet Kardiologie geführt. Sechs Grundgedanken bestimmten die vHP:

  • Förderung der "Self-regulated learning strategies",
  • Vorgabe eines roten Fadens für den Lernprozess,
  • Wiederholung im neuen Kontext,
  • Lernen durch emotionalen Anreiz,
  • Lernerfolgskontrolle durch interaktive Multiple-Choice Fragen,
  • interaktive Lehrmodule sowie intensives Qualitätsmanagement der Lehre.

Durchführung: Auf einer Moodle-Plattform (Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment) wurden folgende Module erstellt:

  • Ein Link zu den Vorlesungsfolien,
  • eine Zusammenfassung der "Hot-Facts" zur Strukturbildung des Lernprozesses,
  • zusätzliche Arbeitsmaterialien z.B. Leitlinien,
  • Videostreaming der Vorlesung,
  • ein Termin zu einer Online-Fragestunde mit Dozenten,
  • Forendiskussion,
  • Lernerfolgskontrolle durch MC-Fragen der Staatsexamina sowie
  • Benotung der Dozenten durch Studenten.

In Entwicklung sind ein interaktives EKG-Lernprogramm sowie ein an klinischen Fallbeispielen orientiertes vollständig interaktives, problem-orientiertes Lernprogramm. Dozentenbenotung, Videoanalysen zur Rhetorik, regelmäßige Aktualisierung der Inhalte, standardisierte Studentenbefragungen und ausführliche Nutzungsstatistiken ermöglichen ein intensives Qualitätsmanagement (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Ergebnisse: Es wurden über 218000 Aktivitäten verzeichnet. Zahlreiche Emails von Studenten sowie eine Unterschriftenaktion der Studenten bestätigten die Akzeptanz der Grundgedanken. Es wurden signifikant verbesserte Klausurergebnisse trotz eines beabsichtigt höheren Schwierigkeitsgrades erreicht. Es konnte ein verbessertes Selbstbewusstsein der Studenten erreicht werden. Das Lernen wurde stärker motiviert, intensiviert und erleichtert. Die Studenten hatten das Gefühl, den Lerninhalt wirklich begriffen zu haben. Außerdem wurde dadurch eine deutlich verbesserte Interaktion zwischen Studenten und Dozenten die Lehrleistung verbessert. Dies spiegelte sich in zahlreichen E-Mail Zuschriften und einer Unterschriftenaktion zur Ausweitung des Moodle Konzeptes für die gesamte Uniklinik wider.

Zusammenfassung: Durch konsequente Umsetzung o.g. Grundgedanken führt eine vHP zu signifikant besseren Klausurleistungen. Eine hohe Akzeptanz sowie Integration der vHP in den Lernprozess wurden nachgewiesen. Diese Initiative wird aktuell auf die gesamte Uniklinik Essen ausgeweitet und soll zukünftig Impulse zu einer nachhaltigen Verankerung digitaler Medien in anderen Hochschulen geben.