gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Homburger Kommunikations- und Interaktionstraining (HOM-KIT) - Versuch der Integration des Kommunikationstrainings mit Simulationspatienten in den Regelstudiengang des Medizinstudiums

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Roberto D'Amelio - Universitätsklinikum des Saarlandes, Innere IV, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Gabriele Wevers-Donauer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Pädiatrische Onkologie & Hämatologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Danilo Fliser - Universitätsklinikum des Saarlandes, Innere IV, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Norbert Graf - Universitätsklinikum des Saarlandes, Pädiatrische Onkologie & Hämatologie, Homburg/Saar, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma115

doi: 10.3205/10gma115, urn:nbn:de:0183-10gma1159

Published: August 5, 2010

© 2010 D'Amelio et al.
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Text

Einführung: Die Fähigkeit zum Aufbau einer tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung und die Bedeutung kommunikativer Kompetenzen nicht nur in den psychosozialen Fächern der Medizin findet zunehmend Beachtung. Eine gelungene Arzt-Patienten-Interaktion trägt, wie Untersuchungen eindrucksvoll nachwiesen, wesentlich zum Behandlungserfolg bei. Von daher ist es eine zentrale Aufgabe der Lehre die kommunikativen Fähigkeiten der angehenden Mediziner zu schulen. Mit Unterstützung aus Studiengeldern, kann seit SS 09 in Homburg das hier dargestellte HOM-KIT Curriculum für Studenten im klinischen Studienabschnitt Humanmedizin angeboten werden. HOM-KIT ist als Wahlpflichtfach für den klinischen Studienabschnitt Humanmedizin anerkannt. Der Kurs wird mit einer OSCE-Prüfung mit Simulationspatienten abgeschlossen.

Ziele von HOM-KIT: Mittels des „Homburger Kommunikations- und Interaktionstraining (HOM-KIT) sollen Studenten im klinischen Semester Humanmedizin an der Universität des Saarlandes ihre Fertigkeiten in ärztlicher Gesprächsführung effektiv und nachhaltig üben (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). HOM-KIT ist als longitudinales Curriculum angelegt; d. h. es besteht aus folgenden aufeinander aufbauenden Modulen, welche sukzessive durchlaufen werden:

HOM-KIT Grundkurs: (insgesamt 14 UE pro Kurs, Durchführungsform: 7 konsekutive Termine, mit jeweils 2UE pro Termin, in der Frequenz von 1x pro Woche)

  • Inhalte: Basisfertigkeiten in der ärztlichen Gesprächsführung und Anamneseerhebung.

HOM-KIT Aufbaukurs I: „Schwierige Gesprächssituationen & Interaktionen (insgesamt 8 UE pro Kurs, Durchführungsform: Tagesseminar)

  • Inhalte: (z.B. präoperatives Aufklärungsgespräch, Eltern-Kind-Gespräch, konfliktbelastetes Gespräch bei Therapieunzufriedenheit, Compliance-Problemen oder dem Wunsch nach Arzt-Wechsel, Beschwerdemanagement).

HOM-KIT Aufbaukurs II: „Überbringung schwerwiegender Diagnosen (insgesamt 8 UE pro Kurs, Durchführungsform: Tagesseminar)

  • Inhalte: Mitteilung von schwerwiegenden Diagnosen (z. B. das Vorliegen eines Krebsleidens, Eintreten einer Dialysepflicht, Vorliegen eines Diabetes mellitus) sowie Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen über Therapiezieländerungen im Bereich der Palliativmedizin

HOM-KIT Aufbaukurs III: „Überbringung der Todesnachricht - Gesprächsführung und Umgang mit trauernden Angehörigen (insgesamt 10 UE pro Kurs, Durchführungsform: Tagesseminar)

  • Inhalte: Überbringen der Todesnachricht und hilfreicher Umgang mit verschiedenen Trauerreaktionen von Angehörigen; Gesprächsführung mit trauernden Eltern minderjähriger Kinder; „Basics der Krisenintervention).

Die Realitätsnähe und Praxisrelevanz in den verschiedenen Kursen von HOM-KIT wird mittels des Einsatzes von „Simulationspatienten und „Simulationsangehörigen hergestellt. Zu diesem Zweck wurden, auf der Grundlage von realen klinischen Fällen, Fallvignetten für die Simulationspatienten und -angehörigen erarbeitet.

Methoden und Instrumente zur Qualitätskontrolle: Die einzelnen Veranstaltungen werden zum einen mittels HOM-KIT Fragebogen evaluiert. Zur Bewertung der kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden wird darüber hinaus im Rahmen einer praktischen Prüfung (= Gespräch mit einem Simulationspatienten), der KEK (Kölner Evaluationsbogen Kommunikation) und CCOG (Calgary Cambridge Observation Guide) eingesetzt.

Ergebnisse: Basierend auf einem Datensatz von N= 75 Teilnehmern, soll eine detaillierte Evaluation von HOM-KIT dargestellt werden.